Eröffnung der Sonderausstellung „Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“ im Aktiven Museum Südwestfalen

Am Sonntag, 21.04.2024, eröffnet das Aktive Museum Südwestfalen in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland die Sonderausstellung „Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“. Die Ausstellungseröffnung findet um 16:00 Uhr im Aktiven Museum Südwestfalen, Obergraben 10, in Siegen statt. Der Besuch der Eröffnung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Wanderausstellung der Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung brandenburgische Gedenkstätten, kuratiert von Historiker Dr. Henning Fischer, erzählt die Verfolgungs- und Lebensgeschichten von acht Frauen, insbesondere aus der Arbeiter:innenbewegung, die als deutsche politische Häftlinge in Ravensbrück inhaftiert waren. Sie befasst sich mit der Geschichte und Nachgeschichte von Frauen im Widerstand, die in Organisationen, wie SPD und KPD, u.a. aktiv mitwirkten.
Das Konzentrationslager Ravensbrück, das von 1939 bis 1945 existierte, war während der Zeit des Nationalsozialismus das zentrale Frauen-Konzentrationslager, wurde aber um ein Männerlager (1941) und ein „Jugendschutzlager Uckermark“ (1942) erweitert. Von etwa 130.000 inhaftierten Frauen, Männern und Kindern kamen in dieser Zeit ca. 28.000 ums Leben. Nach 1945 waren es die ehemaligen Häftlinge selbst, die durch kontinuierliche politische Arbeit die Entstehung der Gedenkstätte Ravensbrück (1959) beförderten. Noch immer stehen Frauen großenteils im Schatten der Geschichte. Die Sonderausstellung fordert eine Wiedersichtbarmachung der politischen, weiblichen Häftlinge von Ravensbrück. Indem sie deren reale Lebenslinien nachzeichnet, wird jeglicher Mythenbildung vorgebeugt. „Wir freuen uns sehr, der interessierten Öffentlichkeit diese Wanderausstellung übergeben zu können und hoffen, dabei den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedenster Besucher:innen entgegenzukommen”, sagt Anne Ploch (kath. Vorsitzende CJZ Siegerland). Dieser Anspruch wird durch die Möglichkeit einer breiten thematischen Auffächerung eingelöst. “Zudem ergeben sich aus der Perspektive verschiedener Forschungsdisziplinen (Neuere Geschichte, Geschichte des 20. Jahrhunderts, Memorial Studies sowie Frauen/Geschlechtergeschichte) gleich mehrere Zugänge, über die eine Annäherung an das übergeordnete Thema – Formen von politischem Widerstand im Nationalsozialismus – erfolgen kann”, so Dr. Jana Mikota (AMS und Universität Siegen). Neben Fotografien, Briefen und Dokumenten wird auch eine große Zahl Fotografien von Lagerobjekten präsentiert.

Die Ausstellung ist bis zum 04.07.2024 im Aktiven Museum Südwestfalen zu sehen. Der Besuch ist kostenlos. Die Öffnungszeiten des Museums sind dienstags, donnerstags und sonntags von 15:00-18:00 Uhr und nach Anmeldung.

Von „Bücherwäldern“ und „Beetbüchern“ – Finissage der Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“

Zur Finissage der Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“ von Marlies Obier und Werner Stettner präsentierten am 10.03.24 Jugendliche der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein Kunstwerke, die sie im Rahmen des Kunstprojekts „Versponnen: Buchlandschaften und ihre Geschichten“ angefertigt haben. Unter der Leitung von Inge Zöller verarbeiteten die Jugendlichen in Workshops alte Bücher zu neuen Kunstwerken und ließen sich dabei thematisch von der Ausstellung inspirieren. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Dementsprechend vielfältig sind die entstandenen Kunstwerke. Durch Falten, Schneiden, Weben, Kleben, Zeichnen und Malen fertigten die Jugendlichen aus den alten Büchern z. B. Figuren, Häuser und „Bücherwälder“. Besonders kreativ sind die „Beetbücher“, bei denen Samen von Gartenkresse mitverarbeitet wurden.
Die Kunstwerke des Projektes „Versponnen: Buchlandschaften und ihre Geschichten“ werden bis zu den Sommerferien 2024 in der Stadtbibliothek Kreuztal und der Löwen Apotheke Kreuztal ausgestellt. Ein Besuch lohnt sich!

Die Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“ und die Begleitveranstaltungen zählten insgesamt 644 Besucherinnen und Besucher. Über diese große Resonanz freuen wir uns sehr.

Studienfahrt nach Leipzig vom 09.05.-12.05.2024

Vom 09. bis zum 12. Mai 2024 planen wir eine Studienreise nach Leipzig. Die Stadt hatte vor 80 Jahren mit 13.000 Mitgliedern die sechstgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland. Bei einer Stadtführung wird an das blühende jüdische Leben im Leipzig der Vergangenheit erinnert, aber auch der Blick auf die Israelitische Gemeinde heute gerichtet, die mit mehr als 1.300 Mitgliedern jüdisches Leben in Leipzig auch in der Öffentlichkeit wieder sichtbar macht. Über das heutige Leben der jüdischen Gemeinde werden wir bei einem Besuch mehr erfahren. Leipzig war auch die Stadt der friedlichen Revolution von 1989. Darüber erfährt man einiges bei einem Besuch der Nikolaikirche. Geplant ist weiterhin ein Gespräch mit einem Vertreter der Stadt Leipzig zur jüngeren Geschichte und aktuellen Entwicklungen. Leipzig hat eine sehr schöne Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, die entdeckt werden wollen. Museen, wie das Bachmuseum oder der Besuch des Völkerschlachtdenkmals sind lohnende Ziele. Klein-Venedig wird Leipzig mit seinen vielen Wasserstraßen auch genannt, die man mit dem Boot entdecken kann.

Das genaue Programm der Studienreise wird in Kürze in einer gesonderten Ausschreibung veröffentlicht. Für Mitglieder der CJZ Siegerland beträgt der Reisepreis im Doppelzimmer 299,00 € pro Person und 369,00 € im Einzelzimmer. Nichtmitglieder bezahlen 25,00 € mehr. In dem Preis sind die Kosten der Anreise mit der Bahn, die Unterkunft im B&B Hotel im Stadtzentrum, inklusive Frühstück sowie die Kosten für Eintritte und Führungen enthalten. Die Kosten für Mittag- und Abendessen sind selbst zu tragen. An der Studienreise können 24 Personen teilnehmen. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 15 Personen.

Für Interessierte bietet Leipzig eine große Vielfalt an kulturellem Abendprogramm, wie Theater, Oper, Konzerte, Varieté, Kabarett, Ballett und anderes mehr.

Wer sich für die Studienreise interessiert, wendet sich an unser Büro unter 0271/20100 oder an cjz.siegen@t-online.de. Für Fragen stehen auch unsere Vorstandsmitglieder Raimar Leng und Alon Sander zur Verfügung. Eine Anmeldung für die Studienreise ist bis einschließlich zum 12.04.2024 möglich.

 

Eröffnung der Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“ von Marlies Obier und Werner Stettner

Mit der Vernissage zur Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“ eröffnete am vergangenen Sonntag die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland in Kooperation mit KulturSiegen das „Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2024 – 5784/5785“. Das Motto des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit lautet in diesem Jahr „The Sound of Dialogue – Zusammen Zukunft bauen“.

Rund 120 Besucherinnen und Besucher waren dazu in die Städtische Galerie Haus Seel nach Siegen gekommen und wurden von Dorothee Zabel-Dangendorf (Vorstand CJZ Siegerland) begrüßt. Weitere Grußworte sprachen die Stellv. Bürgermeisterin der Universitätsstadt Siegen, Frau Angela Jung, sowie Landrat Andreas Müller als Schirmherr. Dr. Marlies Obier und Werner Stettner führten in einem literarischen Dialog in die Ausstellung ein.

Musikalisch umrahmt wurden die Wortbeiträge durch schwungvoll und meisterhaft vorgetragene Stücke von einem Streichquartett der Fritz-Busch-Musikschule der Universitätsstadt Siegen.

Die Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“ beschäftigt sich mit einer besonderen Aktion der CJZ Siegerland mit dem Partnerkreis Emek Hefer (Israel) aus dem Jahr 1993. Bücher aus ihrer Heimat Deutschland, die 1933 Menschen auf ihrer Flucht mit nach Palästina genommen hatten, kehrten damals zurück nach Siegen. Die Ausstellung verknüpft die Erinnerung an die Aktion der CJZ Siegerland mit dem Kreis Emek Hefer mit den Wegen der 1933 verbannten und verfolgten Literatur.

Die Ausstellung kann noch bis Sonntag, 10.03.2024 in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos. Kommen Sie gerne vorbei, ein Besuch lohnt sich!

Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus am Fred-Meier-Platz in Littfeld

 

Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags fand auch in diesem Jahr am 27. Januar am Fred-Meier-Platz in Kreuztal-Littfeld traditionell die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Das Gedeken war wohl selten so aktuell wie in diesem Jahr. Der Platz in Kreuztal ist benannt nach Fred Meier. Der dreijährige Junge wurde mit seinen Eltern im Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sein Todestag ist unbekannt.

Organisiert wurde die Gedenkstunde wie in jedem Jahr von der Stadt Kreuztal in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. Neben Bürgermeister Walter Kiß richtete auch der Vorsitzende des Integrationsbeirats der Stadt Kreuztal, José Sobrino Ramirez, einen Wortbeitrag an die Teilnehmenden. Der Kinderchor der Adolf-Wurmbach-Grundschule in Littfeld steuerte einen Musikbeitrag bei. Für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland sprach Werner Stettner, ehemaliger kathloischer Vorsitzender. Die Rede wird im Folgenden wiedergegeben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass ich heute, am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus zu Ihnen sprechen darf. Ich war lange Zeit Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V.

Seit 1983 treffen sich hier am Fred Meier Platz in Littfeld Menschen, die durch ihr Erscheinen dokumentieren, dass ihnen die Verbrechen der damaligen, übrigens demokratisch gewählten Regierung bewusst sind und die daran mitarbeiten wollen, dass sich ähnliches in ihrem Verantwortungsbereich nicht wiederholen kann. Und wir sind verantwortlich, Demokratie ist keine nette Beigabe, die wir im Supermarkt zum Ramschpreis haben können, all inclusive schon gar nicht. Wir brauchen Tage und Orte wie diesen, um uns über diese grundlegende Selbstverständlichkeit immer wieder neu zu verständigen. Uns auch zu stärken in unserem Bemühen.
In der Vergangenheit hatten wir häufig Hilfe. Zwei Menschen, die den Naziterror Gott sei Dank überlebt hatten, Artur Ravanski und Michaela Vidláková, sind gerne hierher gekommen, um uns zu unterstützen. Besonders gefreut haben sie sich darüber, dass hier in Littfeld auch Jugendliche im Glonk an dieser Gedenkarbeit teilgenommen haben und es auch immer noch tun. Artur Radvanski ist leider verstorben und die 87-jährige Michaela Vidláková reist nicht mehr gerne im Winter. Ich soll sie aber alle herzlich von ihr grüßen und Ihnen ausdrücklich danken.
Fred Meier und seine Familie können es nicht mehr, sie wurden deportiert. In den Osten – hieß es damals beschöningend und verschleiernd und sie wurden dort ermordet. Heute heißt das in AfD-Sprech „Remigration“ nach Nordafrika, wahrscheinlich ist das gleiche gemeint. Sie mussten sterben, weil es an mutigen Menschen gemangelt hat.
Aber wir heute können und müssen mutig und aufrecht sein, in dieser Zeit, in der alles so schwankend erscheint, in der sicher geglaubte Errungenschaften von 75 Jahren Demokratie anscheinend zur Disposition stehen.
Aus der AfD heraus kann die zentrale Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin als „Ort der Schande“ diffamiert werden. Der immer noch vorhandene Antisemitismus verstärkt sich wieder. Juden, und nicht nur die, haben berechtigte Sorgen um ihre Sicherheit in Deutschland. Wo sind Zeichen unserer Solidarität sichtbar? Dabei meine ich nicht die Betroffenheitsreden derer, auf die die Fernsehkameras gerichtet sind. Ich frage mich und Sie, hier!
Es ist ermutigend im Fernsehen und in der Presse mitzuverfolgen wie endlich deutschlandweit Menschen in großer Zahl auf die Straße gehen, so auch  vorgestern über 5000 Menschen auf dem Bismarckplatz in Weidenau, um zu dokumentieren, dass Demokratie ein schützenswertes, hohes Gut ist. Das klingt sehr abstrakt, man kann es aber sehr konkret darstellen. Machen Sie doch mal Ihren Kindern, Enkeln klar, dass ihre Klassen-und Spielkameraden gemeint sind, wenn von diesen abstrusen Ausweisungsplänen, der „Remigration“, die Rede ist. Ihre Nachbarn und Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen sind auch gemeint. Was ist zu tun?
Eine Orientierung hat uns Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, mit ihrer Rede zum gleichen Anlass im Jahr 2021 gegeben. Ich zitiere: “Es geht nicht nur um den Schutz jüdischer Menschen. Denn wo Antisemitismus Platz hat, kann jede Form von Hass um sich greifen – Rassismus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Menschenverachtung jeder Couleur. Der Kampf dagegen ist ein Kampf für die Menschenwürde, für Demokratie, für Einigkeit, für Recht und Freiheit.”

Es gibt viel zu tun, hier bei uns und jeden Tag.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Text: Werner Stettner)

„Siegen will Frieden – Frieden will Siegen!“: Schweigemarsch für den Frieden am 09. Dezember in Siegen

Der Runde Tisch der Religionen Siegen ruft für Samstag, 09.12.23, alle Menschen guten Willens zu einem Schweigemarsch mit abschließendem interreligiösen Gebet für den Frieden auf. Der Schweigemarsch startet um 17:30 Uhr am Bismarckplatz in Weidenau und führt dann über die Bismarckstraße, In der Herrenwiese, Hagener Straße, Sandstraße und Bahnhofstraße zum Jakob-Scheiner-Platz (ca. 18:30 Uhr). Dort versammeln wir uns beim Zelt des Runden Tisches.
Wir gehen gemeinsam und schweigen gemeinsam als Zeichen der Trauer und der Solidarität mit den Opfern von Gewalt und Krieg und in der Hoffnung auf Gott, der der Welt Frieden – Schalom – Salam schenken will.
Wir verzichten auf Flaggen, Plakate, Symbole und Reden. Als einziges Zeichen bringen Sie bitte eine batteriebetriebene Kerze oder ein Handylicht mit (kein offenes Feuer). Auf dem Scheinerplatz versammeln wir uns gegen 18:30 Uhr zum interreligiösen (jüdisch – christlich – muslimischen) Gebet.
Am Runden Tisch der Religionen sind Judentum, Christentum, Islam und manchmal auch andere Religionen repräsentiert. Gemeinsam wissen wir uns für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen verantwortlich.

Das Einladungsschreiben zum Schweigemarsch finden Sie hier: 2023-11-24 Anschreiben Schweigemarsch

Der Runde Tisch der Religionen hat zudem einen gemeinsamen Appell für den Frieden verfasst. Sie finden diesen Appell hier: 2023-11-24 Appell der Runden Tisches der Religionen zum Frieden

Große Teilnahme an Gedenkstunde am 09. November in Siegen

Zusammen mit dem Aktiven Museum Südwestfalen haben wir in der vergangenen Woche am Platz der Synagoge in Siegen unsere Gedenkstunde zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 begangen. Die Gedenkstunde stand in diesem Jahr auch im Zeichen der Opfer des brutalen Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023.
Moderiert wurde die Gedenkstunde von unserer katholischen Vorsitzenden Anne Ploch. Zu Beginn sprach Landrat Andreas Müller ein Grußwort. Im Anschluss hielt Raimar Leng, evangelischer Vorsitzender der CJZ Siegerland, den zentralen Redebeitrag. Ursprünglich sollte Susan Caine, eine Verwandte der Siegener Jüdin Käthe Stern, die zentrale Rede halten. Aufgrund des Krieges in Israel konnte sie jedoch nicht kommen. Stattdessen verlas Dorothee Zabel-Dangendorf aus dem Vorstand der CJZ Siegerland ein Grußwort von Frau Caine. Heiner Giebeler, ebenfalls im Vorstand der CJZ Siegerland, trug anschließend ein Grußwort der Landrätin des Kreises Emek Hefer in Israel, Dr. Galit Shaul, vor. Auch in diesem Jahr sprach Alon Sander das Kaddisch. Zum Abschluss erinnerten vier Schülerinnen des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ Siegen an das Schicksal von vier jüdischen Familien aus Siegen.
Unser Dank gilt einigen hundert Siegener Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit uns zusammen gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit positioniert haben.

Mahnwache „Solidarität mit Israel“ am 28.10.2023 in Siegen

 

 

 

 

 

 

 

Zusammen mit dem Aktiven Museum Südwestfaeln e. V., der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein und Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen führen wir kurzfristig eine Mahnwache zur Solidarität mit Israel durch.

Die Mahnwache findet am Samstag, 28.10.2023, von 11-13 Uhr in der Alfred-Fissmer-Anlage in Siegen statt.

In stillem Gedenken an die Ermordeten, Verletzten und Entführten Menschen möchten wir zusammen verweilen.

 

350 Bürgerinnen und Bürger zeigten Solidarität mit Israel

Nach den brutalen Angriffen der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf die Bevölkerung Israels setzten am 14.10.2023 350 Bürgerinnen und Bürger auf dem Jakob-Scheiner Platz in Siegen ein starkes Zeichen der Solidarität mit Israel. Bedanken möchten wir uns insbesondere auch beim Aktiven Museum Südwestfalen, dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein und Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen für die gemeinsame Organisation. Unser Dank gilt zudem dem Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen, Steffen Mues sowie der Stellvertretenden Landrätin des Kreises Siegen-Wittgenstein, Ursula Belz, die mit ihren Redebeiträgen klar Stellung bezogen.

 

Kundgebung „Solidarität mit Israel“ am 14.10.2023 in Siegen

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund des brutalen Angriffs der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf die Bevölkerung Israels veranstaltet die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland zusammen mit dem Aktiven Museum Südwestfalen, dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein und Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen eine Kundgebung zur Solidarität mit Israel.

Die Kundgebung findet am Samstag, 14.10.23, um 16 Uhr auf dem Jakob-Scheiner-Platz (vor dem Apollo-Theater) in Siegen statt.

Zusammen möchten wir ein deutliches Zeichen setzen gegen Terror und  Antisemitismus, in Gedenken an die Ermordeten, Verletzten und Entführten.

Solidaritätsbrief an Emek Hefer

Wir sind noch immer entsetzt und fassungslos über die barbarischen Angriffe von Hamas-Terroristen auf Israel. Hunderte Menschen wurden getötet, tausende verletzt und noch immer befinden sich Geiseln in der Gewalt von menschenverachtenden Terroristen. In Gedanken und mit unseren Herzen sind wir bei den israelischen Familien, die ihre Angehörigen verloren und entsetzliches Leid erfahren haben. Besonders denken wir in diesen Tagen an unsere Freundinnen und Freunde in Emek Hefer, mit denen wir vor wenigen Wochen noch zusammen das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert haben.

Als Zeichen unserer Solidarität und Anteilnahme haben wir heute zusammen mit dem Aktiven Museum Südwestfalen, dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein und Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen einen Brief per E-Mail nach Emek Hefer geschickt. Hier der Brief im Wortlaut:

Sehr verehrte Frau Dr. Galit Shaul,
Liebe Freunde und Freundinnen aus dem Landkreis Emek-Hefer,
Liebes Partnerschaftsteam,
liebe Einwohner des Kreises Emek-Hefer,

mit tiefem Entsetzen und unsagbarer Erschütterung denken wir in diesen Stunden und Tagen an Euch. Unfassbar ist für uns die neue Qualität an Kriegsführung, die sich vor allem darauf fokussiert, möglichst viele Angehörige des israelischen Volkes barbarisch zu vernichten. Der vom Wahnsinn gesteuerte Hass der Hamas scheint jegliche Form menschlichen Anstandes verlassen zu haben und bedarf klarer Antworten. Aber das macht das Geschehene und Geschehende nicht widerrufbar. In großer Sorge um Euch wenden wir uns an Euch, um Euch unser tiefes Mitempfinden und Mittrauern zu übermitteln. Wir spüren die tiefe Verunsicherung bei Euch und uns, die sich durch den in dieser Dimension unerwarteten Angriff der Feinde Israels, gesteuert ganz offensichtlich aus dem Iran, breit gemacht hat. Wir bangen mit Euch um die Verschleppten und alle Menschen, die jetzt noch unter der Gefahr stehen, perfider Gewalt von menschenverachtenden Terroristen ausgesetzt zu sein. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten an Eurer Seite zu stehen, indem wir in der deutschen Öffentlichkeit sichtbar Partei ergreifen und ein klares Bekenntnis zu Israel ablegen. Am 08.10. fuhren viele aus unserer Partnerschaftsarbeit zu einer spontanen Demonstration nach Köln, um als Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und als Landkreis Siegen-Wittgenstein deutlich nach außen zu tragen, dass wir in unserer Erschütterung klar und unverrückbar hinter Euch stehen. Die Bilder von dieser Demonstration haben wir Euch ja bereits zugesendet.

50 Jahre nach dem Angriff an Jom Kippur nun wieder ein überraschender Angriff auf die Existenz Israels, wieder an einem jüdischen Festtag, dem Tag der Freude übers das geschenkte Gesetz Gottes, Simchat Thora. Und es erscheint uns fast symbolhaft, dass genau vor 50 Jahren ein kleines Pflänzchen unserer Freundschaft leise zu wachsen begann und sich gerade heute vertrauensvoll, standhaft und bestätigend zeigen muss. Seid Euch gewiss, dass wir wachsam alles Geschehen in Israel und darum herum wahrnehmen und mutig unsere Stimme erheben und in großer Solidarität mit Euch aufstehen gegen jede Art von Antisemitismus hier bei uns.

Seid in diesen Tagen gut behütet! Shalom!

Als Unterzeichner:

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.
Aktives Museum Südwestfalen
Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus
Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein