Januar 2023

Unsere Veranstaltungen im Januar 2023

Freitag, 27.01., 15:30 Uhr

Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus
Ansprachen: Stellvertretende Bürgermeisterin Astrid Collenberg und Pfarrer i. R. Friedemann Hillnhütter
Mitwirkung: Jugendliche aus dem Littfelder Jugendtreff „Glonk“
Musikbeitrag: Klaviermusik durch Ralf Stiebig, Musikschule Kreuztal
Ort: Fred-Meier-Platz in Kreuztal-Littfeld, Grubenstraße 31
Mitveranstalter: Stadt Kreuztal

 

Dienstag, 31.01., 19 Uhr (deutsche Zeit)

Zikaron Basalon – Gedenken im Wohnzimmer
Virtuelles Zeitzeugengespräch via Zoom
Diese Online-Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kreisverwaltung unserer israelischen Partnerregion Emek-Hefer sowie dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein statt. Wir begrüßen Eva Erben, Überlebende von Theresienstadt und Auschwitz.
Eine Anmeldung ist bis zum 27.01.2023 unter cjz.siegen@t-online.de möglich. Der Link zur Teilnahme wird nach der Anmeldung verschickt.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte diesem Flyer: Zikaron Basalon_31.01.23

Wir bieten das Zeitzeugengespräch zusätzlich morgens um 10 Uhr an. Dieses Angebot gilt für Schulen. Auch hier ist eine Anmeldung bis zum 27.01.2023 unter b.friedrich@kreisjugendring.org möglich.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte diesem Flyer: Zikaron Basalon_31.01.23_Schulen

 

Februar 2023

Unsere Veranstaltungen im Februar 2023

Sonntag, 19.02., 16:30 Uhr

Israelisch-jüdisches Kochprojekt – Live-Stream über YouTube

Rahmenprogramm zur Anne Frank-Ausstellung

 

 

 

 

 

Im Rahmen des interkulturellen Online-Kochprojekts „Vielfalt isst gut“ des Deutschen Roten Kreuzes Siegen kochen Alon Sander und Werner Stettner von der CJZ Siegerland kosher und vegan in der Schulküche der Realschule am Oberen Schloss live folgende jüdisch-israelische Gerichte:

  1. Schakschuka: Eier, pochiert in einer Tomaten-Gemüse-Pfanne
  2. Hummus Gargirim: Kichererbsen-Tahini-Püree mit warmen Kichererbsen
  3. Blumenkohlcouscous-Salat: mit Tahini, rote Beete und Granatapfelkernen

Teilnehmer:innen erhalten vorab eine Kochbox, die alle Zutaten für 2 Personen, das Rezept sowie den Link zum Stream enthält. Die Box kann bei REWE Mockenhaupt in der City-Galerie Siegen, in Niederschelderhütte oder in Kreuztal-Krombach nach Anmeldung für ca. 20 Euro erworben werden. Für DRK-Mitglieder ist die Teilnahme kostenfrei.

Anmeldung bis zum 13.02.2023 per E-Mail an Frau El Hachimi Schreiber, s.schreiber@drk-siegen-wittgenstein.de

Bitte geben Sie bei der Anmeldung folgende Informationen an:
Wie viele Kochboxen brauchen Sie? (Eine Kochbox reicht für 2 Personen)
Wo können Sie die Kochboxen abholen – Rewe Krombach, Rewe City Galerie oder Rewe Niederschelderhütte?

 

Mittwoch, 22.02., 19 Uhr

Schließ Aug und Ohr für eine Weil
Themenkonzert: Sophie Scholl in Musik – Texten – Bildern

Rahmenprogramm zur Anne-Frank-Ausstellung

© Manuela Meyer

 

 

 

 

 

 

 

Vorgetragen von Manuela Meyer (Sopranistin), Natalia Nazarenus (Pianistin), Dominik Engel (Geiger) und Ute Reimers (Sprecherin)

Sophie Scholl ist wohl vor allem bekannt als Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und ihr Engagement in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Zusammen mit ihrem Bruder Hans wurde sie am 22. Februar 1943 von Richtern des nationalsozialistischen Terrorregimes zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Ihr Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal.
Das Themenkonzert möchte den Mensch Sophie Scholl näher betrachten. Sophie Scholl liebte Literatur und Musik und war sehr naturverbunden. Im Wechsel werden Lieder, einzelne Strophen oder Phrasen eines Liedes und kurze Textpassagen präsentiert. Die Lieder setzen sich aus verschiedenen Genres zusammen: Kunstlied, Choral, Volkslied, Filmmusik und Eigenkompositionen. Sie umrahmen ausgewählte Textpassagen aus Briefen von Sophie Scholl an ihren Freund Fritz Hartnagel oder aus ihrem Tagebuch. Passend zu Text und Musik werden Naturfotografien des Fotografen Günther Wertz präsentiert. Am Beginn und Ende der Fotopräsentation steht eine Zeichnung von Sophie Scholl, die Valentina Specht, eine Betzdorfer Künstlerin, angefertigt hat.

Das Themenkonzert findet in der Martinikirche, Grabenstraße 27 in Siegen statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Zusammen mit der Ev. Martini-Kirchengemeinde lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland herzlich zu der Veranstaltung ein.

Weitere Informationen zum Konzept des Konzertes finden Sie hier: Themenkonzert Sophie Scholl 

 

Sonntag, 26.02., 16 Uhr

Vernissage der Ausstellung „CONTINUOUS“ von Viktor Naimark und Sascha Neroslavsky
Fotoausstellung zur Woche der Brüderlichkeit mit dem Motto „Öffnet Tore der Gerechtigkeit! Freiheit Macht Verantwortung“

Viktor Naimark: Garten Eden, 2020
Fotoinstallation, © Viktor Naimark
Sascha Neroslavsky: Vorwärts, © Sascha Neroslavsky

 

 

 

 

 

 

 

Veranstaltungsort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen

Schirmherr: Landrat Andreas Müller

Mitveranstalter: Kultur Siegen

Musikalische Begleitung während der Vernissage durch die Fritz-Busch-Musikschule Siegen

Als Beitrag zur bundesweit begangenen Woche der Brüderlichkeit zeigt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. die Ausstellung CONTINUOUS der beiden jüdischen Künstler Viktor Naimark und Sascha Neroslavsky. Die Ausstellung schmückte bereits im Sommer 2022 im Rahmen des Festjahres „2021 – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ die Galeriewände des BBK in Frankfurt am Main. Beide Künstler benutzen das Medium der Fotografie als Instrument für ihre künstlerische Reflexion über Vergangenheit und Gegenwart.

Viktor Naimark stammt aus Sankt Petersburg und ist Absolvent der Repin-Kunstakademie. Seine Farbfotografien laden ein in ein Reich der Träume. Sascha Neroslavsky studierte Malerei und Grafik in Moskau. Seine Fotografien zeigen Porträts und Alltagsszenen, aber auch religiöse Handlungen.

Die Ausstellung ist bis zum 19.03.23 zu den üblichen Öffnungszeiten der Städtischen Galerie Haus Seel zu besichtigen.

März 2023

Unsere Veranstaltungen im März 2023

Rahmenprogramm zur Woche der Brüderlichkeit

Veranstaltungsort:

Alle Veranstaltungen des Rahmenprogramms zur Woche der Brüderlichkeit finden in der Städtischen Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen statt.
Der Besuch ist kostenlos. Über eine Spende würden wir uns freuen.
Die im Folgenden aufgeführten Veranstaltungen bilden nicht nur das Rahmenprogramm zur Woche der Brüderlichkeit, sondern sind auch der Beitrag der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland zum Rahmenprogramm der Anne-Frank-Ausstellung. Diese wird vom 3. März bis 30. März 2023 im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen gezeigt.

 

Sonntag, 05.03., 16 Uhr

Alfred Kerr: „Wo liegt Berlin?“ (1867-1948)
Vortrag und Lesung von Dr. Marlies Obier und Werner Stettner

© privat

 

 

 

 

 

 

„Ich sehe zurück. Ich war ein Kritiker“ setzte Alfred Kerr seinen 1917 erschienenen „Gesammelten Schriften“ voran. Jahrzehnte seines Lebens schrieb er täglich für Zeitungen und Zeitschriften. Er hatte aus der Kritik der Literatur eine eigene Kunst gemacht: „die Kritik muss selber ein Kunstwerk sein“. Alfred Kerrs Sprache war unverwechselbar und sein Blick war genau.

Als sehr junger Mann von Breslau nach Berlin kommend, hatte er sich dort bald als Theaterkritiker einen Namen gemacht. Gerhart Hauptmann und Henrik Ibsen, und später Ernst Toller waren für ihn die wichtigsten Dramatiker ihrer Epoche. Das Wilhelminische Deutschland und die Weimarer Republik waren die beiden Zeiten, in denen er schreibend lebte, bis er 1933 als bekannter Gegner der Nationalsozialisten und als Jude sofort aus Deutschland fliehen musste. Seine Schriften wurden bei der „Bücherverbrennung“ im Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz verbrannt. Aus seinem Exil in London erhob er seine Stimme weiter gegen den Nationalsozialismus. Der achtzigjährige Alfred Kerr kehrte 1948 auf Einladung der britischen Behörden noch einmal zu einer Vortragsreise in das befreite und zerstörte Deutschland zurück. Am gleichen Abend nach seinem Flug in Hamburg ankommend, besuchte er, wie immer und früher in seinem Leben, das Theater und erlitt während der Vorstellung einen schweren Schlaganfall, an dessen Folgen er aus eigenem Willen starb.

„Wo liegt Berlin?“ ist der Titel der Sammlung seiner „Briefe aus der Reichshauptstadt 1895-1900“. Sie sind frisch, klug und humorvoll. Beginnend im Monat Januar 1895 und im Winter der vergangenen Literatur schreitet noch der alte Herr Fontane mit dickem Schal durch die Straßen Berlins. Der Kaiser hat keine Freude an dem baldigen Frühling der neuen naturalistischen Literatur, aber Alfred Kerr!
(Text: Dr. Marlies Obier)

 

Donnerstag, 16.03., 19 Uhr

Danach – Zur Tradierung extremen Traumas in Deutschland. Szenisches Erinnern der Shoah
Ein Vortrag von Dr. Kurt Grünberg (Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt/M.)

© Kurt Grünberg

 

 

 

 

 

 

 

Angesichts des unüberwindbaren Bruchs, den Auschwitz in der Geschichte der Menschheit markiert und den die Shoah in den Lebenszusammenhängen von Überlebenden und ihren Angehörigen darstellt, nähert sich Kurt Grünberg in seinem Vortrag dem Danach dieses Bruchs. Unter Bezugnahme auf eine kurze Videoaufnahme wird das psychoanalytische Konzept des „Szenischen Erinnerns der Shoah“ illustriert. Dieses Konzept basiert auf der Erfahrung, dass Überlebende ihre Verfolgungserfahrungen wesentlich nonverbal und szenisch erinnern und tradieren. „Szenisches Erinnern der Shoah“ vermittelt sich in den Beziehungen zu Nachkommen, zu Mitmenschen, zur Umwelt – und so auch in den Erfahrungen von Ausgrenzung und Antisemitismus in der bundesrepublikanischen Gegenwart. Dass das extreme Trauma von Überlebenden gerade in den Szenen des Miteinanders zum Ausdruck gebracht wird, bedeutet auch: Es muss als eingebunden in die Gesellschaft, in die Kultur – in das Vergessen und Erinnern Danach – verstanden werden.  

Kurt Grünberg lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Er studierte Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg und promovierte an der Leibniz Universität Hannover. Er ist Psychoanalytiker (DPV, IPA) in freier Praxis und am Frankfurter Sigmund-Freud-Institut im Forschungsbereich der psychosozialen Spätfolgen der Shoah im post-nationalsozialistischen Deutschland, der transgenerationalen Trauma-Tradierung und aktuell zum Thema Antisemitismus-Erfahrungen der Dritten Generation tätig. Er gehört zu den Gründer:innen des Treffpunkts für Überlebende der Shoah und ist Mitglied des Vorstands der Henry und Emma Budge-Stiftung. Er publizierte zu diesen Fragestellungen sowie zum Konzept des Szenischen Erinnerns der Shoah.
(Text: Dr.Kurt Grünberg)

Der Vortrag wird unterstützt vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein.

 

Sonntag, 19.03., 17 Uhr

„Hommage an George Gershwin“
Ein Konzert mit Esther Lorenz (Gesang und Moderation) und Thomas Bergler (Klavier)

© Mirjam Schwarz

 

 

 

 

 

 

 

George Gershwin, am besten bekannt durch seine Volksoper „Porgy and Bess“ oder die „Rhapsody in Blue“ hat in den zwei Jahrzehnten seiner Schaffenszeit unzählige Musicals und Broadway-Shows geschrieben. Aus diesem reichen Fundus hat Esther Lorenz ein Programm zusammengestellt, das die vielen Seiten Gershwin’s zeigt – die melancholische, lustige, temperamentvolle und sanfte. Melodien, die durch Fred Astaire und Ginger Rogers tanzbar wurden. Esther Lorenz erzählt von den Anfängen des Sohnes russischer Einwanderer, seiner Liebe zum Jazz, dem Konflikt als klassischer Komponist anerkannt zu werden und gleichzeitig seiner Liebe zum Broadway treu zu bleiben.

Lieder wie „Someone to watch over me“ und „Swanee“ sind zu hören, genauso wie Auszüge aus „Porgy and Bess“ – der Oper, die man zur damaligen Zeit verkannte. Eine Hommage an einen Komponisten, dem auf elegante Weise der Spagat zwischen Jazz und Klassik gelungen ist.

 

Wissenwerte Details zum Rahmenprogramm und zur Ausstellung CONTINUOUS finden Sie hier: Einladung WdB_2023

 

April 2023

Unsere Veranstaltungen im April 2023

Mittwoch, 19.04., 19 Uhr

Mitgliederversammlung

Veranstaltungsort: katholisches Pfarrheim St. Michael, St.-Michael-Str. 5, Siegen

Wir bitten um eine vorherige Anmeldung telefonisch unter 0271 20100 oder per E-Mail an cjz.siegen@t-online.de.

 

Montag, 24.04. bis Freitag, 28.04.

Zeitzeugenbesuch von Frau Dr. Michaela Vidláková (Prag)

Im vergangenen Jahr war es Frau Vidláková, Überlebende des KZ Theresienstadt, aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht möglich, nach Siegen zu kommen. Stattdessen erzählte Sie ihre Geschichte online via Zoom. Wir freuen uns daher besonders, Frau Vidláková in diesem Jahr wieder persönlich in Siegen begrüßen zu dürfen.
Dr. Michaela Vidláková wurde 1936 in Prag in eine jüdische Familie geboren. Schon früh erlebte Sie die Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Die Nationalsozialisten deportierten sie zusammen mit ihrer Familie kurz vor ihrem 6. Geburtstag nach Theresienstadt. Die Familie überlebte nur mit Glück.
In der Woche vom 24.04. bis 28.04. hält sie insgesamt 9 Vorträge, den Großteil davon an Schulen.

Am Mittwoch, 26.04., 19 Uhr ist Frau Vidláková im Aktiven Museum Südwestfalen, Obergraben 10, in Siegen zu Gast. Dieser Vortrag findet als öffentliche Abendveranstaltung statt. Der Eintitt ist frei.

Da die Platzanzahl begrenzt ist, bitten wir unbedingt  um eine vorherige Anmeldung bis zum 21.04. Ihre Anmeldung richten Sie bitte per E-Mail an cjz.siegen@t-online.de.

Hinweis: Wir können leider keine Anmeldungen mehr für den Abendvortrag von Frau Dr. Vidláková am 26.04. entgegennehmen, da bereits alle zur Verfügung stehenden Plätze belegt sind.

Mai 2023

Unsere Veranstaltungen im Mai 2023

Mittwoch, 10.05., 19 Uhr

Erich Maria Remarque
Ein Vortrag von Peter Schmöle anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennung

Erich Maria Remarque wurde am 22. Juni 1898 als zweites von vier Kindern in Osnabrück geboren. Durch seinen Roman „Im Westen nichts Neues“ wurde er weltweit bekannt. Das Kriegsgeschehen in seiner Furchtbarkeit wurde detailliert dargestellt. Nationale und konservative Gruppen bedrohten und attackierten Remarque, der schon 1931 seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegte. Später wanderte Remarque in die USA aus, seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt.
In den weiteren Romanen „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“, „Arc de Triomphe“, „Drei Kameraden“, „Liebe deinen Nächsten“, „Die Nacht von Lissabon“ befasst sich Remarque mit den beiden Weltkriegen, insbesondere mit Exil und Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
(Text: Peter Schmöle)

Der Vortrag findet in der VHS Siegen, Vortragsraum 1.05, im KrönchenCenter in Siegen statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Zusammen mit der VHS Siegen lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland herzlich zu der Veranstaltung ein.

 

Sonntag, 14.05., 19:30 Uhr

Filmvorführung „Der Rhein fließt ins Mittelmeer“ (Eröffnungsfilm Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 8. Oktober bis 15. Oktober 2021)
Regisseur: Offer Avnon; Israel 2021, 95 Minuten, ab 12

Nach zehn Jahren in Deutschland, wo er „die schöne Sprache des ehemaligen Erzfeindes“ erwarb, kehrt der Filmemacher zurück nach Haifa und lässt seine Zeit zwischen Rhein und Neiße Revue passieren, schaut aber auch mit verändertem Blick auf seine Heimat. Das Resultat ist eine komplexe Montage von Bildern dieser Jahre: Gespräche, Landschaften und Gegenstände, gesucht und gefunden in Deutschland, Polen und Israel.
„Der Rhein fließt ins Mittelmeer“ betreibt die Sisyphusarbeit einer Verortung zwischen Philo- und Antisemiten, Bemühten und Gleichgültigen, Erinnerern und Ausblendern. Kein Bild, kein Satz, der nicht mannigfaltige Assoziationen auslöste. Der Teufel steckt im Detail – dafür öffnet dieser Film die Augen. Durch welche Traumata lebt der Holocaust fort, den der Filmemacher, Sohn eines polnischen Überlebenden, in all den Jahren in Deutschland „nie, auch nicht für einen einzigen Tag“ vergessen konnte? Welche Mechanismen der Verdrängung wirken bei den Angehörigen der Täter, bei denen der Opfer? Wie ist die Wahrnehmung, das Bewusstsein, die Erinnerung des Einzelnen geprägt durch seine Zugehörigkeit zu einer Nation, einer Religion oder politischen Gruppierung? Offer Avnon gibt Antworten in fragmentarischer Form, und jede wirft weitere Fragen auf. Die Suche nach jenem „Unheimlichen“, auf die er sich mit seinem Film begeben hat, ist längst nicht abgeschlossen.
(Text: Christoph Terhechte)

Die Filmvorführung findet im Viktoria Filmtheater, Bernhard-Weiss-Platz 6, in Hilchenbach-Dahlbruch statt. Der Regisseur Offer Avnon wird persönlich anwesend sein und freut sich auf ein anschließendes Gespräch. Zusammen mit dem Viktoria Filmtheater lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit herzlich zu der Veranstaltung ein.

 

Mittwoch, 17.05., 19:30 Uhr

Emek Hefer/Israelabend – Austausch – Begegnung – Partnerschaft 
Vom 12.05.-21.05.2023 findet der Erwachsenenaustausch mit unserem Partnerkreis Emek Hefer statt. Wir erwarten bis zu 15 Gäste, mit denen wir ein vielfältiges Programm gestalten. Wir möchten Sie am 17.05. um 19:30 Uhr ins Gemeindehaus Eiserfeld, Eiserntalstr. 60, in Eiserfeld einladen, um unsere Gäste kennenzulernen. Wir werden über die Geschichte der Partnerschaft berichten und über geplante Aktionen im Jubiläumsjahr „50 Jahre Partnerschaft Siegen-Wittgenstein Emek Hefer“. Unsere Gäste werden uns über aktuelle Entwicklungen im Emek Hefer und in Israel berichten. Es soll ein gemütlicher Abend werden, mit kleinen Speisen, Getränken und Zeit zur Begegnung.

Wir würden uns freuen, Sie an diesem Abend begrüßen zu können. Aus Planungsgründen ist eine Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte wenden Sie sich bis spätestens 10.05.23 an unser Büro, Jannik Weber, Tel. 0271 20100 oder per Mail unter cjz.siegen@t-online.de.

 

Juni 2023

Unsere Veranstaltungen im Juni 2023

Donnerstag, 15.06., 19 Uhr

Erich Kästner-Abend
Mit Prof. Dr. Sven Hanuschek (LMU München)

© Sven Hanuschek

2023 jähren sich zum 90. Mal die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten. Diese waren in Hitlers Terrorregime der Beginn einer Jagd auf unerwünschte Autorinnen und Autoren, die für viele Betroffene Berufsverbot, Flucht oder auch den Tod bedeutete. Ein Zeitzeuge der Geschehnisse in Berlin war Erich Kästner, der zusehen musste, wie Studierende unter den Hasstiraden Reichspropagandaministers Joseph Goebbels seine Werke und die anderer Kolleginnen und Kollegen verbrannten.
Was hat dieses Ereignis in einem Autor wie Erich Kästner bewirkt, der bis heute als einer der beliebtesten Kinderbuch-Autoren national und international gilt? Wie sah sein Alltag in Berlin bis 1945 aus? Wie haben seine Erlebnisse im Dritten Reich sein Leben und Schaffen in der Nachkriegszeit geprägt? Ist seine Rolle als politischer und gesellschaftlicher Mahner in seinen späten Lebensjahren zu Unrecht in Vergessenheit geraten?
Um uns diese Fragen zu beantworten, haben wir Prof. Dr. Sven Hanuschek aus München zum Erich Kästner-Abend eingeladen. Er gilt als ausgewiesener Experte der Biografie und Werke Kästners und brachte bereits mehrere Bücher über ihn heraus, unter anderem eine Edition des „Blauen Buches“, Kästners geheimen Kriegstagebuches 1941–1945. Das „Blaue Buch“ sollte Grundlage einer Chronik des Nationalsozialismus werden. Diese Chronik konnte Kästner jedoch bis zu seinem Tod 1974 nie realisieren. Seit April 2023 ist Hanuscheks neues Buch „Erich Kästner – Resignation ist kein Gesichtspunkt“ erhältlich. Hierin analysiert er Kästners politisches Engagement u.a. gegen Atomkraft und den Vietnamkrieg.

Prof. Dr. Sven Hanuschek, geboren 1964 in Essen, studierte Neuere Deutsche Literatur, Philosophie, Psycho-linguistik und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er seit 2009 als Professor für deutsche Philologie beschäftigt ist. Neben Literatur über Erich Kästner verfasste er zuletzt eine Biografie über den Schriftsteller Arno Schmidt und eine Werksanalyse der Schauspieler Laurel & Hardy, in Deutschland besser bekannt als „Dick und Doof“.
Jens Christian Schmidt, Facharzt für Radiologie und Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland, beschäftigt sich seit Langem mit der Zeit des Nationalsozialismus und den Verstrickungen der Ärzte in die Holocaust- und Euthanasie-Verbrechen. Er wird durch den Abend führen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen statt. Veranstaltungsort ist das Ev. Gemeindehaus Kaan-Marienborn, Augärtenstraße 4, Siegen. Der Eintritt ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

 

Juli 2023

Unsere Veranstaltungen im Juli 2023

Im Juli finden keine Veranstaltungen statt.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Sommer- und Ferienzeit.

 

August 2023

Unsere Veranstaltungen im August 2023

Studienreise „Unbekanntes Rumänien“ vom 20.08. – 27.08.2023

Die Studienreise „Unbekanntes Rumänien“ führt nach Transsilvanien im Nordwesten Rumäniens. An der Reise können maximal 15 Personen teilnehmen.

Die Studienreise hat folgende Schwerpunkte:

  • Geschichte der Juden und die Besonderheiten des Chassidismus
  • Religiöse und kulturelle Vielfalt
  • Die wechselhafte Geschichte von Transsilvanien
  • Deutsche im ehemaligen Siebenbürgen
  • Die politische Entwicklung des Landes – Teil Europas
  • Begegnungen und Diskussionen
  • Ursprüngliche Natur und Kulinarisches

Der Reisepreis beträgt:

  • 1.200,00 € im Doppelzimmer
  • 1.350,00 € im Einzelzimmer

Wir führen die Studienreise in Kooperation mit der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen durch.

Weitere Informationen finden Sie hier: Flyer Studienreise Rumänien_2023

Hier finden Sie das Anmeldeformular: Anmeldung_Studienreise Rumänien 2023

Hinweis: Wir können leider keine weiteren Anmeldungen entgegennehmen, die Reise ist ausgebucht.

 

Oktober 2023

Unsere Veranstaltungen im Oktober 2023

Donnerstag, 26.10., 19 Uhr

Das letzte Buch der christlichen Bibel wollte eins der jüdischen sein
Vortrag von Pfr. i. R. Matthias Weissinger

 

 

 

 

Im Januar 1983 hielt Matthias Weissinger im Haus der Kirche in Siegen seinen ersten Vortrag mit dem Titel „Die christlichen Wurzeln des Antisemitismus“ für die CJZ Siegerland. Es war der Beginn einer jahrzehntelangen Vortragstätigkeit. Nun hält Matthias Weissinger am Ort seines ersten Vortrags seinen letzten Vortrag für die CJZ Siegerland.

[M. Sh.:] „Aus dem Klang Ihrer Worte hört man eine tiefe Verachtung des Christentums heraus.“
[J. Leib.:] „Ja, sehr, sehr tief.  … Warum verachte ich das Christentum? Weil das Christentum es wagt, zu behaupten, der Tanach, die hebräische Bibel, sei ein christliches Buch.“

Diese Worte stammen aus den lesenswerten „Gespräche[n] über Gott und die Welt“ von Jeshajahu Leibowitz (einer der ganz großen jüdischen Gelehrten Israels im 20. Jh.) und Michael Shashar. Die hebräische oder jüdische „Bibel“ (gr. „Biblos“) ist als „Buch“ der Bücher u. a. im Blick auf die jeweilige Anzahl ihrer Bücher nicht deckungsgleich mit der christlichen Bibel – und die innerchristlich noch einmal unterschiedlich. Die Kanonfrage war und ist jüdisch wie christlich im Blick auf einzelne Bücher wie ganze Hauptteile eine strittige.
Schriften des später sog. „NT“ zitieren oft und wiederholt „die Schrift“: so heißt in diesem noch das erst später sog. „AT“. Sie verstehen sich selbst also noch nicht als „Heilige Schrift“ (so erst spätere Kirchen nach ihrer Trennung von Israel). Die letzte ntl. Schrift, die Apokalypse, ihr Seher Johannes (übrigens erkennbar vehementer Ablehner des Apostel Paulus) zitiert das AT nie, lässt dagegen laufend atl. Stellen wortwörtlich anklingen. Und das, weil – ebenso ganz biblisch klingend – die Apokalypse selbst (was der Vortrag u. a. mit Talmudstellen zeigen kann) als Buch zur jüdischen Bibel gehören will. Das aber heißt: Sie wurde dann mit Sicherheit ursprünglich hebräisch geschrieben.
Davon ausgehend lassen sich so dann mitunter sehr dunkle Stellen in ihr bestens erhellen und Rätsel lösen bzw. erklären (wie z.B. „das A und das O“, „Harmaggedon“, die „666“, die „1600 Stadien“ und die paradoxen Maße der Stadtmauer im himmlischen Jerusalem).
Für das „Christlich-Jüdische“ in seinen Anfängen mit seinem Auseinandergehen und doch bis heute auch noch bestehendem Zusammen und Gegenüber ist das mit diesem Vortragsthema zu Verbindende theologisch und politisch inhaltlich so spannend und erhellend wie kaum etwas anderes.
(Text: Matthias Weissinger)

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen statt. Veranstaltungsort ist das Haus der Kirche, Burgstraße 21, 57072 Siegen. Der Eintritt ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

 

Dienstag, 31.10., 11 Uhr

Eröffnung der Ausstellung „50 Jahre Partnerschaft“

Am 31. Oktober 2023 möchten wir im Kreishaus in Siegen die Ausstellung „50 Jahre Partnerschaft“ eröffnen. Die Ausstellung ist eigens für das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer konzipiert worden. Sie erzählt spannende Geschichten aus der Partnerschaft und verdeutlicht anschaulich deren Bedeutung bis heute. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, d.h. sie wird in noch drei weiteren Kommunen des Kreises Siegen-Wittgenstein zu sehen sein. Wir möchten uns herzlich bei all denjenigen bedanken, die ihre persönlichen Geschichten mit uns geteilt und somit geholfen haben, die Ausstellung mit Leben zu füllen.