kulturGRÜN unterwegs: Gedenk- und Erinnerungsfahrt nach Köln am 31.08.2025

Herzliche Einladung zur Gedenk- und Erinnerungsfahrt nach Köln, mit einer 90-minütigen Führung im EL-DE Haus (benannt nach seinem Erbauer Leopold Dahmen) und dessen Hausgefängnis, dem ehemaligen Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und heutigen Gedenkstätte nationalsozialistischer Schreckensherrschaft. Mit über 1.800 Wandinschriften der Häftlinge beherbergt das dort ansässige NS-Dokumentationszentrum – als zentraler Ort der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus – auch die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“.
„Als zeitgeschichtliches Museum und Gedenkstätte sammeln und bewahren wir Zeugnisse und Lebensgeschichten zur NS-Zeit, wir forschen und machen Ausstellungen. Mit Bildungs-, Beratungs- und Veranstaltungsangeboten richten wir den Blick auch auf die heutige Gesellschaft, wollen informieren und sensibilisieren. Gegenüber den Opfern der NS-Verfolgung und ihren Angehörigen sehen wir uns in besonderer Verantwortung”.
Sitz des NS-DOK ist die ehemalige Gestapo-Zentrale im EL-DE-Haus, mitten in Köln. In den Gefängniszellen im Kellergeschoss führen hunderte Wandinschriften der Häftlinge den nationalsozialistischen Terror eindrücklich vor Augen. Die in diesen Spuren dokumentierte und einst vom Haus aus organisierte Gewalt macht das NS-DOK begreifbar. Es stellt die vielfältigen Verflechtungen von städtischem Alltag und Verfolgung in den Mittelpunkt, aus denen sich auch Fragen nach dem Wissen und Handeln, dem Zustimmen und Mitmachen „ganz gewöhnlicher“ Kölner:innen ergeben.  
In Köln wurden auch die ersten Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt. Inzwischen sind diese mehr als 100.000 Stolpersteine in 27 Ländern das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Sie erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet oder zum Suizid getrieben wurden. Von einem Mitarbeiter der „WDR-Stolpersteine-App“ werden wir mehr über die Geschichte und die aktuelle Entwicklung dieses Projekts und über die App selbst erfahren, die 2023 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde. Mit dieser App folgen wir Teilen der Gedenk- und Erinnerungsspuren vom Bahnhof Deutz aus durch die Kölner Innenstadt zum EL-DE-Haus. Fußweg ca. 2 km und 45 Minuten.

Der Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen in Siegen sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. bieten diese Fahrt in Kooperation an. Letztere stellt an diesem Tag auch ihre wichtige Arbeit in unserer Region vor. 

Start: Sonntag, 31.August, um 11:10 Uhr mit der Bahn ab Siegen Bahnhof; Rückkehr um ca. 20 Uhr. Um ausreichend Zeit für den Kauf der Tickets zu haben, treffen wir uns am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr vor dem Eingang des Bahnhofs in Siegen.
Der Stadtverband von Bündnis 90 / Die Grünen in Siegen übernimmt die Eintrittspreise; die Fahrkarten und Verpflegung müssen selbst bezahlt werden.
Hinweis: Für die App benötigen die Teilnehmenden ein Smartphone und mobile Daten.
Interessentinnen und Interessenten melden sich bitte bis spätestens 22. August (Anmeldeschluss!) per E-Mail bei Ingeborg Otterbach zur Teilnahme an: stadtverband@gruene-siegen.de.

Dietrich Bonhoeffer – Leben und Werk. Ergänzt durch Biographien verfolgter Siegerländer Pfarrer

Am Samstag, 10.05.25, wird um 16 Uhr im Aktiven Museum Südwestfalen eine neue Sonderausstellung zu Dietrich Bonhoeffer eröffnet. Die Ausstellung dokumentiert wichtige Lebensstationen des evangelischen Theologen und enthält Zitate von Dietrich Bonhoeffer sowie seinen Wegbegleitern – von der Geburt in Breslau über seine Reisen nach New York oder Südamerika bis hin zu seiner Inhaftierung und Hinrichtung.
Dietrich Bonhoeffer wurde nur 39 Jahre alt. Der evangelische Theologe arbeitete als Pfarrer in Berlin und London und kritisierte bereits 1933 die Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen Jüdinnen und Juden. Er gehörte zur „Bekennenden Kirche“, die sich gegen die Gleichschaltung der Kirchen an das NS-Regime zu wehren versuchte. Als Mitglied des militärisch-politischen Widerstands bemühte sich Bonhoeffer um Kontakte ins Ausland. 1943 wurde er festgenommen und nach Aufenthalten in verschiedenen Gefängnissen im April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.
Die Ausstellung des Evangelischen Presseverbands für Bayern e.V. (EPV) wird in Kooperation des Aktiven Museums Südwestfalen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. und der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis-Siegen-Wittgenstein bis zum 06.07.2025 im Aktiven Museum Südwestfalen, Obergraben 10, in Siegen zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenfrei. Zur Eröffnung wird Pfr. i. R. Raimar Leng (Ev. Vorsitzender CJZ Siegerland e. V.) in einem einführenden Vortrag Dietrich Bonhoeffers Weg über den Pazifismus in den aktiven Widerstand gegen das NS-Regime – Aspekte einer außergewöhnlichen Biographie nachzeichnen. Der Vortrag mit anschließender Diskussion zeichnet die Stationen dieses Weges nach. Ungeahnte Aktualität gewinnt dieses Thema nicht zuletzt durch den jüngst erschienenen Kinofilm „Bonhoeffer“. Der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Todd Komarnicki setzt sich mit diesem Film eindeutig über biographische und historische Fakten hinweg und leistet so der Vereinnahmung Dietrich Bonhoeffers durch rechtsevangelikale Kräfte Vorschub. Die Veranstaltung ist kosten- und anmeldefrei. 

Deutsch-israelische Jugendbegegnung vom 13.-26. Juli 2025 in Deutschland

Der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein beginnt mit der Anmeldeannahme für den deutsch-israelischen Jugendaustausch vom 13. Juli bis zum 26. Juli 2025 in Deutschland mit dem Titel „Building bridges in difficult times“. Die Begegnung beginnt mit zwei Nächten in der Jugendherberge Burg Bielstein. Gemeinsame Kennenlernaktionen stehen hierbei im Vordergrund. Danach geht es nach Siegen-Wittgenstein, wo die Teilnehmer:innen als Gastgeber:innen fungieren. In dieser Zeit erwartet die Jugendlichen ein reichhaltiges Programm, welches sie in der Vorbereitung teilweise selbst bestimmen. Es ist geprägt von erlebnispädagogischen Aktionen (wie z. B. Kanu fahren oder klettern), dem Kennenlernen anderer Traditionen, sowie dem Zeigen der eigenen. Dies ist die Chance Siegen-Wittgenstein einmal ganz neu zu entdecken. Aber auch eine Gedenkstättenfahrt nach Hadamar und ein Abschlussfest stehen auf dem Programm.  Die letzten drei Nächte verbringt die Gruppe gemeinsam in Berlin. Die Begegnung richtet sich an Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die Lust daran haben, neues zu entdecken und Freundschaften zu schließen.
Der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein pflegt die Jugendbegegnungen mit unserem israelischen Partnerkreis seit Emek Hefer seit 1966. Die Kreispartnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und dem Emek Hefer ist die erste Kreispartnerschaft zwischen einem deutschen und einem israelischen Kreis. Diese langjährige Arbeit, die hauptsächlich durch Ehrenamt gestemmt wird, trägt zu einem interkulturellen Lernen, demokratischen Handeln und zur Völkerverständigung bei. Auch in diesen schwierigen Zeiten wollen wir unseren Werten treu bleiben und die Brücke zwischen den Zivilgesellschaften aufrechterhalten, um eine friedliche Zukunft zu stärken.
Die Teilnahmegebühr beträgt 250 €.
Alle Fragen können Sie persönlich mit der Fachkraft für internationale Jugendarbeit, Barbara Friedrich, telefonisch (0271/67346235) oder per Mail (b.friedrich@kreisjugendring.org) klären.
Anmeldeschluss ist der 01.05.2025. Die Anmeldung findet online über folgenden Link statt: https://form.jotform.com/rschumannkjr/deutsch-israelische-jugendbegegnung oder über die Homepage www.kreisjugendring.org
Die Anmeldung ist nur für Deutschland 2025, man hat ein Vorrecht auf die Anmeldung zur Rückmaßnahme im Jahr 2026.

Finissage der Ausstellung „This is Our Home“ mit einem Vortrag zu Franz Kafka

Zur Finissage der Ausstellung „This is Our Home“ mit Kunstwerken israelischer Künstlerinnen aus Emek Hefer erinnerten Dr. Marlies Obier und Werner Stettner am 09.03.2025 in einer Mischung aus Vortrag und Lesung an Franz Kafka. Der Vortrag beleuchtete Kafkas Leben und Werk, wie es die Journalistin Milena Jesenská in ihrem Nachruf 1924 eindrucksvoll beschreibt: „Es kannten ihn hier nur wenige, denn er war ein Einsiedler, ein wissender, vom Leben erschreckter Mensch. Er war scheu, ängstlich, sanft und gut, aber die Bücher, die er schrieb, waren grausam und schmerzhaft. Seine Kenntnis der Welt war außergewöhnlich und tief. Er selbst war eine außergewöhnliche und tiefe Welt.“ Mit 90 Besucher:innen erfreute sich die Veranstaltung großer Resonanz.

Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung „This is Our Home“ und die Begleitveranstaltungen insgesamt 1146 Besucher:innen verzeichnen konnten! Die Ausstellung ist direkt aus der Partnerschaftsarbeit mit unseren Freund:innen im Kreis Emek Hefer (Israel) entstanden. Wir sind stolz, dass wir diese Ausstellung in Siegen zeigen durften. Unser Dank gilt daher insbesondere den Künstlerinnen Ayelet Harari, Dorit Shechter, Esti Bader, Nomi Kroch und Tami Sverdlov, die uns mit ihren Kunstwerken einen Zugang zu ihrer Gefühlswelt nach dem 07. Oktober 2023 ermöglicht haben. Ferner danken wir der Kuratorin der Ausstellung Yifat-Sarah Pearl und KulturSiegen für die tolle Unterstützung. Zum Schluss gilt unser Dank natürlich allen Menschen, die unsere Ausstellung in den letzten vier Wochen beuscht haben!

 

Eröffnung der Ausstellung „This is Our Home“ mit Kunstwerken israelischer Künstlerinnen aus Emek Hefer

Mit der Vernissage zur Ausstellung „This is Our Home“ eröffnete am vergangenen Sonntag (09.02.25) die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland in Kooperation mit KulturSiegen und dem Kreis Emek Hefer (Israel) das „Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 – 5785/5786“. Das Motto des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit lautet in diesem Jahr „Füreinander Streiten“.

216 Besucher:innen kamen zur Eröffnung in die Städtische Galerie Haus Seel nach Siegen und wurden von Christian Brandes (Vorstand CJZ Siegerland) begrüßt. Weitere Grußworte sprachen der Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen, Steffen Mues, Landrat Andreas Müller als Schirmherr sowie Mor Maor aus dem Austauschkomitee des Kreises Emek Hefer. Im Anschluss an die Grußworte führte die Kuratorin Yifat-Sarah Pearl in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurden die Wortbeiträge durch Musikstücke eines Streichquartetts der Fritz-Busch-Musikschule der Universitätsstadt Siegen unter der Leitung von Christian Löbbecke. Während der Veranstaltung bestand für die Besucher:innen die Möglichkeit, sich von der Künstlerin Tami Sverdlov porträtieren zu lassen.

Die Ausstellung „This is Our Home“ zeigt Kunstwerke (Gemälde, Fotografien) von fünf israelischen Künstlerinnen aus Emek Hefer, die nach den traumatischen Ereignissen der 7. Oktobers 2023 entstanden sind. Die Kunstwerke zeugen von den Gefühlen der Künstlerinnen angesichts des Krieges, drücken aber auch gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft aus. Unser Dank gilt daher insbesondere der Kuratorin der Ausstellung sowie den Künstlerinnen Ayelet Harari, Dorit Shechter, Esti Bader, Nomi Kroch und Tami Sverdlov, die die Kunstwerke zur Verfügung stellen und damit einen ganz persönlichen Einblick in ihre Gefühlswelt ermöglichen. Ferner bedanken wir uns bei KulturSiegen für die tolle Unterstützung bei der Umsetzung der Ausstellung.

Die Ausstellung kann noch bis Sonntag, 09.03.2025 in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos. Kommen Sie gerne vorbei, ein Besuch lohnt sich!

Wenn Sie vorab schon einen Eindruck erhalten möchten, schauen Sie gerne in die ARD Mediathek bei den Videos zur Lokalzeit Südwestfalen. In der Sendung vom 10.02.25 findet sich ein Beitrag zur Vernissage am 09.02.25. 

Hier der Link: 

https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-suedwestfalen/lokalzeit-suedwestfalen-oder-10-02-2025/wdr-siegen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNWE5OWE4ZDAtMGM1My00YjdjLWIyYzUtMWNjNjI4ZjE1YjJl

Veranstaltungen CJZ Siegerland 1. Halbjahr 2025

Unser Programm für das 1. Halbjahr 2025 ist fertig. Von einer Kunstausstellung mit Kunstwerken israelischer Künstlerinnen und Vorträgen bis hin zu Theateraufführungen und Gedenkveranstaltungen erwarten Sie viele spannende Events. Einen kurzen Überblick finden Sie hier:

Programm 1. HJ 2025_CJZ Siegerland

Detailliertere Informationen über Veranstaltungen, die in naher Zukunft liegen, finden Sie in der Rubrik „Veranstaltungen“.

Mut zur Zivilcourage – Elke Büdenbender spricht bei der Gedenkstunde zur Erinnerung an die Opfer des Novemberpogroms 1938 am Platz der Synagoge in Siegen

© Tobias Holzhauer

Rund 300 Menschen haben am 10. November 2024 am Platz der Synagoge in Siegen bei einer Gedenkstunde der Opfer des Novemberpogroms 1938 gedacht. Vor 86 Jahren steckten Männer der Siegener SS und SA in der Mittagsstunde des 10. November die Siegener Synagoge unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger in Brand. Das jüdische Gotteshaus wurde vollständig zerstört. Alle jüdischen Männer, deren man habhaft werden konnte, wurden verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Der 10. November 1938 markiert damit das Ende des sichtbaren jüdischen Lebens in Siegen. Der Hass von damals ist leider auch heute wieder zu spüren.

Moderiert wurde die Gedenkstunde vom Ev. Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. (CJZ) Pfr. i. R. Raimar Leng, der zu Beginn Elke Büdenbender, den Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein Andreas Müller und den Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen Steffen Mues begrüßte. In einem Grußwort erinnerte Bürgermeister Steffen Mues an die Ereignisse in Siegen am 10. November 1938 und fand deutliche Worte gegen das Vergessen und gegen Hass und Hetze. Im Anschluss trugen fünf Jugendliche, darunter drei junge Menschen aus dem Kreis Emek Hefer in Israel, das Lied „Imagine“ von John Lennon vor, umrahmt von einigen kurzen Texten.

Als Ehrengast sprach in diesem Jahr Elke Büdenbender berührende Worte der Anteilnahme und erinnerte an das Schicksal der Opfer. Die Richterin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ermutigte die Teilnehmenden insbesondere zur Zivilcourage: „Es ist unsere Pflicht, aus der Geschichte zu lernen und mutig zu handeln, wenn wir Zeugen von Unrecht oder Diskriminierung werden, von Hass und Gewalt. Auch wenn dies oft der unbequemere oder anstrengendere Weg ist, vielleicht oder vielleicht sogar sehr oft ein beängstigender Weg.“ Große Hoffnung für eine gute Zukunft mache ihr die Zusammenarbeit von deutschen und israelischen Jugendlichen, die die Gedenkstunde mit ihrem gemeinsamen Beitrag bereichert haben.

Nachdem Alon Sander, jüdischer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland, das Kaddisch gesprochen hatte, legten die deutschen und israelischen Jugendlichen gemeinsam einen Kranz für die Opfer des Novemberpogroms 1938 am Platz der Synagoge nieder.

Wings of Hope

 

 

 

 

 

 

„Wings of Hope“ wurde im Juli 2023 von der Unternehmerin, Pädagogin und Künstlerin Livnat Kutz gegründet. Sie wollte ihrer Gemeinschaft im Kibbuz Kfar Azza, wo sie mit ihrem Mann Aviv und den drei Kindern Rotem (18 Jahre), Yonatan (16 Jahre) und Yiftach (14 Jahre) lebte, „Flügel verleihen“, indem sie den Umweltschutz förderte und Recycling und Wiederverwendung anregte. In Zusammenarbeit mit ihrer Gemeinde wurden Teile von Puppen und anderen Spielsachen, die im Spielzimmer schon bessere Tage gesehen hatten, gesammelt, recycelt und wiederverwendet, um große, bunte Flügel herzustellen, die jedem, der fliegen wollte, ein Lächeln und Auftrieb verleihen, auch wenn es nur symbolisch ist.
Trotz des regelmäßigen Raketenbeschusses und der unaufhörlichen Angriffe auf den Kibbuz Kfar Azza blieb die Familie Kutz ihrer Hoffnung und ihrem Glauben an den Frieden treu, bis zu jenem Samstagmorgen, dem 7. Oktober 2023, als die fünf Familienmitglieder im Inferno der grausamen, mörderischen Angriffe der Hamas-Terroristen aufwachten, die sie in ihrem Haus ermordeten.

Mit „Wings of Hope“ erinnern und gedenken wir der Familie Kutz und aller Opfer des Terrorangriffs der Hamas. Das Projekt wurde schon vielfach in Israel durchgeführt.
Diese „Wings of Hope“ wurden in einer Gemeinschaftsaktion von deutschen und israelischen Teilnehmer:innen im Rahmen der Partnerschaftsarbeit zwischen den Kreisen Emek Hefer und Siegen-Wittgenstein am 08. November 2024 in Siegen hergestellt. Die „Wings of Hope“ sind im Aktiven Museum Südwestfalen in Siegen zu sehen.

Spenden für Menschen im Partnerkreis Emek Hefer (Israel)

„Shachen tov“ oder „good neighbourhood“ oder zu Deutsch: „Gute Nachbarschaft“, so heißt das Projekt der Emek Hefer Stiftung, für das Menschen aus Siegen-Wittgenstein im vergangenen Jahr 5.000,00 € gespendet haben. Dafür haben sich unsere Freundinnen und Freunde im Partnerkreis Emek Hefer im Frühjahr ganz herzlich bei uns bedankt.
Auch ohne erneuten Aufruf sind in diesem Jahr schon wieder 2.000,00 € gespendet worden, zuletzt bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des 07. Oktober auf der Siegbrücke in Siegen. 400,00 € wurden bei dieser Veranstaltung für das Projekt gespendet.
Mit den Spendengeldern werden Lebensmittelpakete finanziert, die an bedürftige Familien im Emek Hefer verteilt werden. Viele Ehrenamtliche helfen beim Packen der Pakete. Die Lebensmittel erhalten auch jene Familien, die den Süden oder Norden Israels aufgrund des Krieges verlassen mussten.
Wir bedanken uns ganz herzlich für ihre Spendenbereitschaft und würden uns freuen, wenn sie auch weiterhin dieses Projekt in unserem Partnerkreis Emek Hefer unterstützen. Unsere Freundinnen und Freunde brauchen aktuell mehr denn je Zeichen der Solidarität. Diese praktische Solidarität ist gelebte Freundschaft, die uns seit über 50 Jahren mit den Menschen im Emek Hefer verbindet.

Wenn Sie das Projekt „good neighbourhood“ unterstützen möchten, spenden Sie auf das Konto der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland. Wir sammeln die Spenden und überweisen sie an die Emek Hefer Foundation. Auf diese Weise entstehen weniger Überweisungsgebühren und dadurch kommt mehr Geld bei unseren israelischen Partnerinnen und Partnern an.

Notwendige Angaben:
Zahlungsempfänger: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V.
Bank: Sparkasse Siegen
IBAN: DE38 4605 0001 0001 2717 66
Verwendungszweck: Spende Gute Nachbarschaft – Emek Hefer

Sie erhalten von uns keine Spendenbescheinigung, da wir Ihre Spende nur weiterleiten.

Den Dankesbrief aus dem Emek Hefer finden Sie hier: GESELLSCHAFT FUER CHRISTLICH-JUED – Thank You letter FROM The Emek Hefer Foundation

Einen Bericht zum Projekt mit Bildern gibt es hier: Impact Report – Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland (1)

Den 07. Oktober nicht vergessen – Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestags des Hamas-Terrorangriffs auf Israel in Siegen

Ein Aktionsbündnis bestehend aus der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V., dem Aktiven Museum Südwestfalen e. V., Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen, der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein sowie dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein e. V. veranstaltete am Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, dem 07. Oktober, eine Gedenkveranstaltung für die über 1200 Toten und die Geiseln, von denen sich immer noch über 100 in der Gewalt der Hamas befinden. Die Gedenkveranstaltung fand auf der Siegbrücke in der Siegener Innenstadt statt. An ihr nahmen etwa 180 Personen teil.

Angesichts der verübten Gräuel, die durch Nichts zu rechtfertigen sind, entschied sich das Aktionsbündnis bewusst für eine stille Gedenkveranstaltung ohne Redner:innen. Stattdessen gab es eine Schweigeminute und ein Totengebet. Auf der Siegbrücke wurden 100 Stühle symbolisch für die Opfer des 07. Oktober aufgestellt. In einer gemeinsamen Erklärung brachten die Bündnispartner:innen ihre Haltung zum Ausdruck. Verlesen wurde auch eine kurze Grußbotschaft der Landrätin des Partnerkreises Emek Hefer, Frau Dr. Galit Shaul. An einem Infostand konnte man sich darüber informieren, was am 07. Oktober letzten Jahres passierte. Wer sich der Erklärung der Bündnispartner:innen anschließen wollte, konnte dies durch seine Unterschrift zum Ausdruck bringen. Besucher:innen der Gedenkveranstaltung konnten zudem ihre eigenen Gedanken zum 07. Oktober auf Postkarten schreiben, die in den israelischen Partnerkreis Emek Hefer gesendet werden.

In der gemeinsamen Erklärung wird die Anteilnahme für die betroffenen Familien zum Ausdruck gebracht, sowie die Solidarität mit Israel, für dessen Existenzrecht die Bündnispartner:innen uneingeschränkt einstehen. Gesehen wird auch das Leid der Menschen in Gaza und dem Westjordanland. „Solidarität mit Israel bedeutet keine Feindschaft mit den Menschen in diesen Gebieten“, erklärt das Aktionsbündnis. In der Erklärung werden die Ziele der Hamas benannt, die diese in ihrer Charta öffentlich gemacht hat. Der Terrorüberfall am 07. Oktober 2023 ist eine Bestätigung dieser Ziele, vor allem der Vernichtung des Staates Israel. Nicht zuletzt geht es in der Erklärung um die Diskussion in Deutschland. Der Krieg im Nahen Osten bewegt viele Menschen in unserem Land. Der Konflikt wird für neuen Hass und Hetze gegen jüdische Mitbürger:innen missbraucht und Andersdenkende werden offen angefeindet. „In unserem Land sollen alle Menschen, ohne Unterschied der Religion oder Herkunft, in Sicherheit leben können“, so die Bündnispartner:innen. Nicht zuletzt bringt die Erklärung die Hoffnung auf einen baldigen Frieden zum Ausdruck.

Wenn Sie sich der Erklärung anschließen möchten, haben Sie hier die Möglichkeit, diese online zu unterschreiben: https://form.jotform.com/242873637901059

Veranstaltungen CJZ Siegerland 2. Halbjahr 2024

Unser Programm für das 2. Halbjahr 2024 ist fertig. Von Vorträgen und Lesungen bis hin zu Konzerten und Gedenkveranstaltungen erwarten Sie viele spannende Events. Einen kurzen Überblick finden Sie hier:

Programm 2. HJ 2024_CJZ Siegerland

Detailliertere Informationen über Veranstaltungen, die in naher Zukunft liegen, finden Sie in der Rubrik „Veranstaltungen“.

120 Jahre Synagogenbau in Siegen – massives Zeugnis jüdischen Lebens in Siegen in fragilen Zeiten

In der wechselvollen 800-jährigen Stadtgeschichte Siegens wurde weithin sichtbar am 22. Juli 1904 ein neues Kapitel aufgeschlagen. Nach jahrelangen Bemühungen konnte die Synagoge in Siegen endlich eingeweiht werden. Die jüdische Gemeinde prägte schon seit Ende des 19. Jahrhunderts das städtische Lebens Siegens. Mit der Synagoge war dieser prägende kulturelle Einfluss der jüdischen Bürgerinnen und Bürger in der Stadtgesellschaft in der Siegener Oberstadt nun weithin sichtbar, blieb aber immer ein fragiles Zeichen der Inklusion.
In bemerkenswerter Polarität entwickelte sich in Siegen seit 1881 mit der Stoecker Bewegung um den wortgewaltigen Berliner Hofprediger und Antisemiten Adolf Stoecker eine Gegenbewegung, die dem politischen Antisemitismus reichsweit und gerade in unserer Region den Boden bereitete. Die Zerstörung des Baus 1938 bildete den unrühmlichen Höhepunkt der jahrzehntelangen Bemühungen um Anerkennung und Dazugehörens der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Die ambivalente Geschichte des jüdischen Lebens und des Synagogenbaus in Siegen wird durch die Vorsitzenden des Aktiven Museums – Herrn Dr. Jens Aspelmeier und Herrn Thomas Wolf – in einem Vortrag am Sonntag, den 28. Juli 2024 um 15.30 Uhr nachgezeichnet. Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten des Aktiven Museums Südwestfalen, Obergraben 10, in Siegen statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mit dieser Veranstaltung möchte das Aktive Museum Südwestfalen – gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland – einen Beitrag im Rahmen des diesjährigen Jubiläums zu 800 Jahre Stadtgeschichte Siegen leisten und gleichzeitig an die Einweihung der Siegener Synagoge vor 120 Jahren und ihr trauriges Ende 1938 erinnern.