Februar 2024

Unsere Veranstaltungen im Februar 2024

Sonntag, 11.02., 16 Uhr

Vernissage der Ausstellung „Statt Orangen kamen Bücher mit dem Flieger“ von Marlies Obier und Werner Stettner
Eine Ausstellung  zum „Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2024-5784/5785“ mit dem Motto
„The Sound of Dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen“

© Marlies Obier

Bücher aus ihrer Heimat Deutschland, die 1933 Menschen auf ihrer Flucht mit nach Palästina genommen hatten, kehrten in einer historischen Aktion 1993 nach Siegen zurück. In einem Flugzeug, das sonst Jaffa-Orangen aus Israel brachte, reisten nun die damals vor der Bücherverbrennung geretteten Bücher. Die Ausstellung verknüpft die Erinnerung an die Aktion der CJZ Siegerland mit dem Kreis Emek Hefer mit den Wegen der 1933 verbannten und verfolgten Literatur.
(Text: Marlies Obier)

Veranstaltungsort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen
Schirmherr: Landrat Andreas Müller
Mitveranstalter: KulturSiegen
Musikalische Begleitung während der Vernissage durch ein Streichquartett der Fritz-Busch-Musikschule der Universitätsstadt Siegen.

Die Ausstellung ist bis zum 10.03.2024 zu den üblichen Öffnungszeiten der Städtischen Galerie Haus Seel zu besichtigen. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden Sie hier: Einladungskarte

 

Sonntag, 18.02., 16 Uhr

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu – Wolf Biermann und Israel
Vortrag mit Musikbeispielen von Uwe v. Seltmann

© Yura Drug

 

 

 

 

 

 

 

 

Wolf Biermann, geboren am 15. November 1936 in einer kommunistischen Arbeiterfamilie in Hamburg, ist einer der bekanntesten Liedermacher und Schriftsteller Deutschlands. Seine Gedichtbände zählen zu den meistverkauften der deutschen Nachkriegsliteratur und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Biermann war die scharfzüngigste Stimme des Widerstands in der DDR und wurde 1965 von der DDR-Nomenklatura mit einem totalen Publikations- und Auftrittsverbot belegt, seine Werke durften nur in der Bundesrepublik erscheinen. Als er im November 1976 aus der DDR ausgebürgert wurde, schrieb er unfreiwillig Weltgeschichte: Die unerwartet große Protestbewegung in Ost und West gilt als Anfang vom Ende der DDR. Mit seinen oft provokanten Essays mischt sich der mit allen wichtigen Literaturpreisen geehrte Biermann bis heute ins politische Tagesgeschäft ein.

Uwe von Seltmann widmet sich einem Aspekt in Biermanns Leben und Werk, der in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist: Wolf Biermanns Jüdischkeit und seiner engen Verbindung zu Israel. Biermanns Vater Dagobert, ein kommunistischer Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten, wurde 1943 in Auschwitz als Jude ermordet. Der „jüdische Mischling ersten Grades“ Wolf Biermann hingegen überlebte den Rassenwahn der Nationalsozialisten. Wie sieht sich Biermann selbst, der in dem Lied „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu?“ geschrieben hat: „Ich bleibe, was ich immer war / Halb Judenbalg und halb ein Goj“? Wie hat die Freundschaft mit dem Auschwitz-Überlebenden und Historiker Arno Lustiger (1924-2012) Biermanns Leben verändert? Welche Bedeutung hat die jiddische Sprache für ihn? Und wie kam es zu Biermanns ausgeprägter Solidarität mit Israel, die ihn 2006 sagen ließ: „Israels Schicksal sehe ich als ein Menetekel für die Völkerfamilie auf diesem winzigen Planeten Erde“? 

Uwe von Seltmann zeigt auf, dass sich das „Jüdische“ als ein zentrales Leitmotiv durch Biermanns gesamtes Leben zieht. Der Vortrag wird von Musikbeispielen aus Biermanns Werk umrahmt.
(Text: Uwe von Seltmann)

Die Veranstaltung findet in der Städtischen Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, in Siegen statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Über eine Spende würden wir uns freuen.

 

Samstag, 24.02., 17:59 Uhr

„Ein Licht in dunklen Tagen“
Gedenken an alle Opfer seit dem terroristischen Überfall durch die Hamas am 07.10.2023 und Solidarität mit unseren Partnern und Freunden im Emek Hefer

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam mit dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein e. V. und unseren Freunden im Emek Hefer (Israel) wollen wir ein Zeichen für Frieden setzen und allen Opfern seit dem terroristischen Überfall durch die Hamas am 07.10.2023 gedenken, sowie Solidarität mit unserem Partnerkreis Emek Hefer leben. Insbesondere wollen wir den Geiseln gedenken, die vor 20 Wochen unschuldig in die Hände der Hamas gefallen sind. Gemeinsam entzünden wir ein Licht der Hoffnung, das wir durch einen Livestream direkt an unsere Partner in Israel senden.
Die Lichteraktion richtet sich an Menschen jeden Alters, die sich gemeinsam für ein helleres Morgen einsetzen möchten. Die Kerzen werden in Form unseres Partnerschaftslogos aufgestellt. Die Kerzen werden sich in Butterbrottüten befinden, die Sie mit individuellen Botschaften bemalen/beschriften können. Material ist vorhanden. Kommen Sie auch gerne mit fertigen Tüten.
Das Gedenken findet auf der Siegbrücke in der Siegener Innenstadt (vor Drogeriemarkt dm) statt.

 

Sonntag, 25.02., 16 Uhr

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ – Judith Kerr (1923-2019)
Vortrag und Lesung von Dr. Marlies Obier und Werner Stettner

© Marlies Obier

 

 

 

 

 

 

Der berühmte Roman von Judith Kerr vermittelt die Erfahrung von Flucht und Exil aus der Sicht eines Kindes und einer Jugendlichen. Judith Kerr war die Tochter des Kritikers und Schriftstellers Alfred Kerr. Ihr Vater floh in der Nacht des 15. Februars 1933 kurz vor seiner bevorstehenden Verhaftung nach Prag. Von dort ließ er seine Frau und seine Kinder wissen, dass er in Sicherheit sei, und sie sich unauffällig verhalten und ihm folgen sollten. Ein langes Exilleben hatte augenblicklich für die Familie begonnen.
(Text: Dr. Marlies Obier)

Die Veranstaltung findet in der Städtischen Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, in Siegen statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Über eine Spende würden wir uns freuen.