Unsere Veranstaltungen im März 2018
Woche der Brüderlichkeit 2018
Thema: „Angst überwinden – Brücken bauen“
Sonntag, 04. März, 16 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
„Angst überwinden – Brücken bauen“
mit Arbeiten des Künstlers Viktor Naimark (Frankfurt)
Schirmherr der Woche der Brüderlichkeit: Landrat Andreas Müller
Begrüßung: Werner Stettner (kath. Vorsitzender der Gesellschaft)
Ansprachen: 1. stv. Bürgermeister Jens Kamieth
Landrat Andreas Müller
Der Künstler spricht zur Ausstellung.
Ort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag, 14-18 Uhr, Sonntag und an Feiertagen 11-13 und 14-18 Uhr
Die Ausstellung wird bis zum 02. April 2018 gezeigt.
Mitveranstalter: Kultur Siegen
Über den Künstler:
Architektur ist ein wichtiges und oft auch formal bildbestimmendes Element in der Arbeiten Viktor Naimarks, der nicht nur Malerei, Grafik und Bildhauerei, sondern auch Architektur an der renommierten Sankt-Petersburger Repin-Kunstakademie studiert hat.
In seinen Kunstwerken dient ihm die Architekturdarstellung jedoch nicht nur als formale bildaufbauende Konstruktion, sondern ist inhaltliches Bildmittel. Der Künstler zeigt uns eine neue, hinter der sichtbaren Wirklichkeit verborgene Realität. Er schaut hinter Fassaden und öffnet Fenster, um den Blick des Betrachters auf das zu lenken, was er als Beobachter und Erzähler wiedergibt: die menschliche Existenz in all ihren gegensätzlichen Facetten.
Naimark versteht es, dem Betrachter die Verbindung des Phantastischen mit dem Realen auf poetische Art und Weise nahezubringen. Mit der Fähigkeit des genauen Betrachtens, aber auch des Tagträumens erzählt er in seiner dichterischen, philosophischen und manchmal auch melancholischen Bildsprache Geschichten und Erlebnisse des menschlichen Lebens, die dem Betrachter Offenheit und Verletzlichkeit sichtbar darlegen und ihn dadurch direkt in das Bildgeschehen einbeziehen. Das Moment des Suggestiven in den Bildern lädt den Betrachter zu Assoziationen ein. Viktor Naimark wendet verschiedene Techniken an, um seinen Kunstwerken die ihnen eigene atmosphärische Dichte zu verleihen. Doch ganz gleich, mit welcher Technik er arbeitet, immer scheint die vielseitige, fundierte Ausbildung deutlich durch. Seine Ölgemälde, Collagen und Aquarelle sind von flächiger Transparenz. Prismenartig aufgefächerte Farbflächen sind von intensiv leuchtendender Farbigkeit geprägt. Sie besitzen Leichtigkeit und dennoch Tiefe und Plastizität.
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Donnerstag, 08. März, 19 Uhr
Nationalsozialismus und Holocaust in der Siegener Erinnerungskultur
Eine Bestandsaufnahme
Rahmenprogramm zur Anne-Frank-Ausstellung
Vortrag von Dieter Pfau
Die Frage nach dem angemessenen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und dem Holocaust stellt sich nun bereits für die dritte und vierte Generation Siegener Bürgerinnen und Bürger. Diese Erinnerungskultur hat sich in mehr als sechzig Jahren grundlegend gewandelt. Erläutert wird der Entwicklungsprozess von der Errichtung des ersten Gedenksteins für die jüdischen Opfer auf dem Hermelsbacher Friedhof 1951 bis zur Erweiterung des Aktiven Museums Südwestfalen 2018.
Ort: Die Sparkassen im Kreis Siegen-Wittgenstein, Kundenzentrum der Sparkasse Siegen, Morleystr. 2, Siegen
Mitveranstalter: Aktives Museum Südwestfalen e.V.
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Dienstag, 13. März, 19 Uhr
Überleben im Holocaust – Die Kinderoper Brundibár
Rahmenprogramm zur Anne-Frank-Ausstellung und zur Woche der Brüderlichkeit
Vortrag von Dr. Jens Aspelmeier
Holocaust und nationalsozialistische Verbrechen sind im Spannungsfeld von emotionaler Nähe zum Thema und zeitlicher Distanz zu den historischen Ereignissen von jeder Genration wieder neu auszubuchstabieren. Im Vortrag wird dazu erstens die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der von den Nazis zu Propagandazwecken missbrauchten Kinderoper Brundibár im Ghetto/KZ Theresienstadt vorgestellt. Vor allem vermittelt diese Aufführungsgeschichte – bei aller mit den Einzelschicksalen vieler historisch Beteiligter verbundenen Tragik – eine positive Botschaft für die aktuelle Generation der Jugendlichen: Die Kraft der Gemeinschaft im Musizieren und der damit verbundene tiefere Sinn für das (Über-)Leben setzte den nicht nur musikalischen Kontrapunkt zum Wahnsinn des menschenverachtenden KZ-Alltags – sie half insbesondere die Ängste der Kinder im grausamen Lageralltag zu überwinden. Die Projektpräsentation im zweiten Teil zeigt, wie 200 Schüler des Ev. Gymnasiums Siegen-Weidenau und der Musikschule der Stadt Siegen in einer musikalisch-historischen Spurensuche zum Holocaust ihre Form der Erinnerung an die Kinderoper gefunden haben und dabei die Kraft, des eigenen Musizieren – freilich in ganz anderen Zeiten, dennoch im Kern ähnlich – durch die erarbeitete Aufführung erleben konnten.
Ort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen
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Dienstag, 20. März, 19 Uhr
Die Franks aus Weidenau
Szenen, Bilder und Geschichten rund um das Schicksal einer Siegener Kaufmannsfamilie
Rahmenprogramm zur Anne-Frank-Ausstellung
Leitung: Peer Ball, Heike Siebel, Traute Fries
Inge Frank, geboren 1922 in Weidenau, Altersgenossin von Anne Frank, war die Tochter des Kaufmanns Samuel Frank. Ihr Vater war sehr angesehen in der Gemeinde. Er war Weltkriegsteilnehmer, Patriot, konservativ, „erst kaisertreuer Deutscher, dann Jude“. Sie verbringt eine unbeschwerte Kindheit in Weidenau, wird Schülerin am Lyz. Nach 1933: Inge erleidet zusammen mit Vater Samuel, Mutter Paula und den Geschwistern Ruth und Manfred erst Diskriminierung, dann Entrechtung und Verfolgung. Die Geschwister können fliehen, Inge bleibt bei den alten Eltern – bis zur Deportation und Vernichtung. Die Geschichte von Inge Frank aus Weidenau und ihren Eltern ist wie die von Anne Frank aus Amsterdam eine Opfergeschichte – aber auch eine Geschichte von Lebensmut, Widerstand im Alltag, von kleinen Fluchten und von Solidarität. Sie wird im Rahmen einer szenischen Lesung erzählt, anhand zum Teil noch nicht veröffentlichter Dokumenten und Bildern. Erzähler sind Mitglieder des Jugendensembles von „Junges Theater Siegen“.
Ort: Die Sparkassen im Kreis Siegen-Wittgenstein, Kundenzentrum der Sparkasse Siegen, Morleystr. 2, Siegen
Mitveranstalter: Junges Theater Siegen und Aktives Museum Südwestfalen e.V.
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Donnerstag, 22.03., 19 Uhr
„Die ganze Welt ist eine schmale Brücke“ (R‘ Nachman)
Geschichten der Chassidim
vorgetragen von Werner Stettner (katholischer Vorsitzender) und
Alon Sander (jüdischer Vorsitzender)
Der Chassidismus entstand Anfang des 18. Jahrhunderts, in besonders schwierigen Zeiten für die Juden in Osteuropa. Die ‚Frommen‘ wendeten sich mehr und mehr der Lehre der Schriften, einem hohen moralischen Anspruch und einem persönlichen und gemeinschaftlichen Gotteserlebnis zu. Dies beruht auch auf der Mystik der Kabbala und drückt sich in Musik und Tanz aus.
In der Mitte des chassidischen Lebens steht der Rabbi, ein Zaddik (Gerechter) der seiner Gemeinde die chassidischen Lehren im Form von Erzählungen und Gleichnissen beibringt. Diese Erzählungen sind ein Spiegel dieser Welt. Vorsichtig und überlegt, melancholisch und von Armut und Gefahren zeugend, sind die Geschichten aber auch spannend, klug und voller Lebensfreude!
Ort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen