November 2022

Unsere Veranstaltungen im November 2022

Mittwoch, 02.11., 20 Uhr

„Mendelssohn und Bach: Eine musikalische Wahlverwandtschaft“
Ein literarischer Klavierabend mit Martin und Burkhard Engel

© Martin und Burkhard Engel

 

 

 

 

 

 

 

Er sei der Mozart des neunzehnten Jahrhunderts, der hellste, erste Musiker seiner Zeit, so urteilte der Komponist Robert Schumann über seinen Freund Felix Mendelssohn. Der war nicht nur ein genialer Komponist, Pianist und Dirigent, sondern auch ein gebildeter, reflektierender, intellektueller Musiker, ein Kenner und Verehrer von Johann Sebastian Bach und dessen Söhnen. Glücklicherweise war er auch ein fleißiger Briefschreiber, der seine Gedanken und seine Pläne ausbreitete, wenn er mit seinen Musikerkollegen und seiner Familie, insbesondere der geliebten, hochbegabten Schwester und Kollegin Fanny Hensel, korrespondierte.

Die jüdische Familie seiner Mutter pflegte schon seit zwei Generationen Bachs Erbe. Die öffentliche Aufführung der Matthäus Passion in der Berliner Singakademie 1829 durch den zwanzigjährigen Felix schuf neue Aufmerksamkeit für den bewunderten Meister.   In seinem ganzen Leben stand er im besten Sinne in dieser Tradition, nicht antiquarisch wiederholend, sondern weitertragend in schöpferischer Rezeption, – er, der Enkel des großen jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, der Sohn einer wunderbaren Familie, die ihre Kinder in umfassender und leidenschaftlich geliebter und gelebter Bildung gedeihen ließ. Leuchtende europäische Aufklärung, in deren Geist jüdische Bildungstradition und christliche Kirchenmusik einander begegnen und zu neuen Werken inspirieren. Souverän, kontrolliert und genial.

Der Pianist Martin Engel lässt in diesem literarischen Klavierabend hineinhören in Felix Mendelssohns, Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bachs Klaviermusik, „accompagniert“ mit einigen Gedanken aus Briefen und anderen Schriften von Felix Mendelssohn und Zeitgenossen, gelesen von Burkhard Engel. Der literarische Klavierabend findet in der Martinikirche in Siegen statt. Zusammen mit der Gustav-Heinemann-Friedensgesellschaft Siegen lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland herzlich zu der Veranstaltung ein. Der Eintritt ist kostenfrei. Anstatt eines Eintrittsgeldes würden sich die Veranstalter über eine Spende freuen.

 

Mittwoch, 09.11., 19 Uhr

Klezmers Techter – Ava Olam: Traditionelle und moderne Klezmer-Musik

 

 

 

 

 

 

 

 

Klezmermusik stammt aus dem jiddischsprachigen Osteuropa. Mit den ersten Auswanderungswellen der osteuropäischen Jüdinnen und Juden gelangte sie nach Amerika und verband sich dort u. a. mit dem swingenden Jazz. Die „Klezmorim“ (US-amerikanische Klezmer Bands) intensivierten ihre Zusammenarbeit mit anderen Gruppierungen wie türkischen und ungarischen Musikern. Diese Tradition setzen Klezmers Techter fort.

Die drei Musikerinnen haben sich im Laufe der Jahre in die Herzen des Publikums gespielt. Die Frauen bringen musikalische Erfahrungen sehr unterschiedlicher Stilrichtungen mit ein, von der Klassik über Neue Musik bis hin zum Jazz. In tiefer Verbundenheit und mit großem Respekt vor dem musikalischen Erbe erzählen Klezmers Techter von Leid und Sehnsucht, von bitteren Zeiten, aber auch von großer Fröhlichkeit. Sie tun dies mit einer musikalischen Energie und einer Klangvielfalt, die ihresgleichen sucht. Ihre einzigartige Interpretation lässt vor dem inneren Auge des Zuhörers Bilder aus der Vergangenheit entstehen, Bilder aus dem alten jiddischen Schtetl, in dem Klezmermusik die kleineren und größeren Begebenheiten des Gemeinschaftslebens begleitete.

Das Konzert findet in der Aula des Gymnasiums Stift Keppel, Stift-Keppel-Weg 37 in Hilchenbach-Allenbach statt. Der Gebrüder-Busch-Kreis e.V. und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland laden herzlich zum Konzertbesuch ein.

Eintritt: 19 €, ermäßigt 10 €; Karten können auch noch an der Abendkasse erworben werden.

Weitere Informationen: Gebrüder-Busch-Kreis e. V., Telefon: 02733/53350, www.gebrueder-busch-kreis.de

 

Donnerstag, 10.11., 16 Uhr

Gedenkstunde am Platz der Synagoge

 

 

 

 

 

 

 

Ansprache: Dechant Karl-Hans Köhle
Kaddisch: Alon Sander
Ort: Platz der Synagoge, Obergraben 10, Siegen
Beteiligung israelischer Gäste aus dem Kreis Emek Hefer und Schülerinnen und Schüler der St-Franziskus-Schule in Olpe.

Nach der Gedenkstunde besteht die Möglichkeit, die neu gestalteten Räumlichkeiten des Aktiven Museums Südwestfalen zu besichtigen. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland und das Aktive Museum Südwestfalen laden herzlich zum Besuch der Gedenkstunde ein und freuen sich auf eine große Beteiligung.

 

Dienstag, 22.11., 19 Uhr

„Wir sind da! – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Eine Lesereise mit Uwe von Seltmann

© Gabi von Seltmann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit 1700 Jahren prägt jüdisches Leben Deutschland auf vielfältige Weise. Uwe von Seltmann nimmt uns in seinem 2021 erschienenen Buch mit auf eine spannende Lesereise, auf der er verschiedene Facetten jüdischen Lebens in Deutschland vorstellt. Der Journalist und Dokumentarfilmer erzählt dabei nicht nur die Geschichte des deutschen Judentums von den Anfängen im Mittelalter bis heute. Er verbindet diese Betrachtungen mit spannenden Porträts und spürt dabei auch aktuellen Fragen der jüdischen Community nach, wie: Wer sind wir? Woher kommen wir? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Gibt es eine deutsch-jüdische Kultur? Bei seiner Lesung bezieht Uwe von Seltmann immer wieder das Publikum mit ein. Lesepassagen umrahmt er mit Musikstücken jüdischer Künstlerinnen und Künstler.

Uwe von Seltmann wurde 1964 in Müsen geboren. Er ist freier Publizist und Dokumentarfilmer. Er beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit jüdischer Geschichte und Kultur. Viele seiner Bücher befassen sich zudem mit den familiären, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der NS-Zeit auf die Gegenwart. Zu seinen wichtigsten Werken zählt das Standardwerk „Schweigen die Täter, reden die Enkel“ (2004). Im Jahr 2018 erschien zuletzt die erste deutschsprachige Biografie „Es brennt“ über den jiddischen Dichter Mordechai Gebirtig.

Die Veranstaltung findet im Ev. Gemeindezentrum Weidenau, Setzer Weg 4, in Siegen-Weidenau statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. und die Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen laden herzlich zum Besuch der Veranstaltung ein.

 

Bitte beachten Sie beim Besuch der Veranstaltungen die aktuell gültigen Coronaschutzbestimmungen.