Unsere Veranstaltungen im Oktober 2020
Mittwoch, 07.10., 13.30 bis 18.30 Uhr
Niemand regiert die Welt.
Politische Bildung gegen Antisemitismus und Verschwörungstheorien in Sozialen Netzwerken
Lehrer*innenfortbildung
Referent: Tom David Uhlig (Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt)
Ort: Gemeindehaus Ev. Martini-Kirchengemeinde, St.-Johann-Straße 7, Siegen
Mitveranstalter: Schulreferat der Ev. Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein, Dekanat Siegen
Antisemitismus ist mehr als ein Vorurteil, sondern eine Ressentimentstruktur, eine emotional motivierte Art und Weise, auf sich selbst und auf die Welt zu schauen. Die Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden dient der Verminderung von Komplexität. Es wird nach Schuldigen gesucht, die vermeintlich für das Leid in der Moderne verantwortlich zu machen seien. Dabei tritt Antisemitismus nach 1945 seltener verdeckt auf als chiffriert. Zu den häufigsten Erscheinungsformen gegenwärtigen Antisemitismus‘ gehören einerseits die Verschwörungstheorie und andererseits der israelbezogene Antisemitismus – insbesondere ersteres hat durch die Verbreitung in den Sozialen Netzwerken eine rasante Beschleunigung erfahren. War es mitunter früher schwierig, Gleichgesinnte zu finden, mit denen Verschwörungsmythen geteilt werden können, ist der Zusammenschluss durch die digitalen Medien erheblich einfacher geworden. Ein Überangebot von Verschwörungstheorien ist jederzeit konsumierbar und die Vernetzung so leicht wie nie. In dem Workshop wollen wir bildungspraktische Antworten und Gegenstrategien zu diesem Trend erarbeiten.
Text: Tom Uhlig
Ergänzt wird der Vortrag durch einen kurzen Beitrag zum Thema „islamisierter Antisemitismus“
Referentinnen:
Emetullah Hokkaömeroglu von der Integrationsagentur der AWO Siegen und
Gül Ditsch Antidiskriminierungsbüro Siegen /VAKS e.V.
Judenfeindlichkeit ist kein Randproblem von Radikalen. Sie lässt sich anhand der islamischen Literatur im Mainstream-Islam der vergangenen 14 Jahrhunderte in unterschiedlichen Dosierungen durchgängig nachweisen. Selbstverständlich sind nicht alle Muslime antisemitisch.
Im islamisierten Antisemitismus werden die negativsten Judenbilder aus Christentum und Islam vereint. Hier werden die muslimischen Überlieferungen von jüdischer Schwäche mit der paranoiden Vorstellung vom Juden als dem heimlichen Herrscher der Welt verbunden und somit das 7. mit dem 20. Jahrhundert verknüpft.
Text: Gül Ditsch
Einladungsflyer mit näheren Informationen zum Ablauf:
LehrFoBiEinladung
Anmeldung im Büro der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland!
0271-20100 dienstags und donnerstags oder
cjz.siegen@t-online.de