Oktober 2022

Unsere Veranstaltungen im Oktober 2022

Sonntag, 23.10., 16 Uhr

Max Liebermann (1847-1935)
Vortrag und Lesung von Dr. Marlies Obier und Werner Stettner

 

 

 

 

 

Nicht allein seine Bilder und seine Kunst sind Max Liebermanns Hinterlassenschaft, sondern auch seine Briefe und Erinnerungen. Im April 1932 war zum letzten Mal seine Stimme in einer öffentlichen Rundfunksendung zu hören und er erzählte für die Berliner Jugend aus seiner eigenen Kindheit und Jugend in seiner Heimatstadt Berlin. Max Liebermann, der zu seinem 80. Geburtstag 1927 zum Ehrenbürger ernannt worden war, musste mit dem Beginn der NS-Diktatur die Demontierung seines gesamten Schaffens und Wirkens in Deutschland erleben. Die gewaltige Macht des neuen Antisemitismus erschütterte ihn zutiefst. „Für mich ist die Zeit vorbei und begraben. Wir haben nur noch an die Jugend zu denken und an deren Unterstützung, d.h. sie vor dem Untergange zu bewahren.“ schrieb Max Liebermann kurz vor seinem Tod im Februar 1935.
Die Zeit, die „vorbei und begraben“ war, war die Zeit eines deutsch-jüdischen Lebens, die Max Liebermann als Künstler aus dem 19. Jahrhundert, über das deutsche Kaiserreich und die Weimarer Republik bis zu ihrem Ende 1933 erlebt hatte.
(Text: Dr. Marlies Obier)

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der VHS Siegen statt. Veranstaltungsort ist die VHS Siegen, Vortragsraum 1.05, 1.OG im KrönchenCenter, Markt 25 in Siegen. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Sonntag, 30.10., 16 Uhr

Wann werden „Schwerter zu Pflugscharen“?
Ein Vortrag von Pfr. i. R. Matthias Weissinger

Dieses Kurzzitat und sein Bild gehört zu den wenigen Worten und Bildern aus der jüdischen Bibel, die in unserer Zeit und unserem Land bei abnehmender Bibelkenntnis immer noch einen hohen Bekanntheitsgrad besitzen. Bekannt ist es durch Aufnahme seines Bildes in Politik, Philosophie, Musik und bildender Kunst. Nicht zuletzt durch seine Verwendung als Logo der Bürgerrechtsbewegung in der DDR sowie seine Benutzung als Symbol in der (auch kirchlichen) Friedensbewegung in Ost wie West. Weltweit bekannt wurde es durch die Skulptur eines russischen Künstlers, die die Sowjetunion 1959 der UNO für ihren Garten in New York schenkte.

Weniger bekannt und bedacht ist es, daran zu erinnern, wo und wie, wie oft und als was dieses Zitat geschrieben steht: nämlich sowohl beim Propheten Jesaja zu Beginn des 2. Kapitels als auch beim Propheten Michah im 4. Kapitel, jeweils in beinahe gleichlautenden Versen. Einmal als Bericht einer prophetischen Vision einer Abfolge und interessanten Reihung von endzeitlich weltgeschichtlichen Entwicklungen. Einmal als eine prophetische Vorhersage derselben. Sie handeln beide von einem (neuen) Verhalten der Völker und ihrem Verhältnis zum (jüdischen) Volk und Land der Thora des Gottes Israels. Beide Bibelstellen sind dort der Form nach kein Gebot, schon gar kein zeitloses. Auch keine zeitlos nur gute Idee als politisch jederzeit richtige Praxis.

Der Vortrag will die für Israel, Kirche und die ganze Welt spannende Titelfrage mit Mi 4,1ff und Jes 2,1ff im Einzelnen beantworten. Ernst Bloch nannte in seinem „Prinzip Hoffnung“ die biblische Prophetie von Mi 4 und Jes 2 das „Urmodell der pazifizierten Internationalen“. Die geplante Aussprache zum Vortrag soll solches hoffentlich lehrreich weiter diskutieren.
(Text: Matthias Weissinger)

Der Vortrag findet bei der ESG, Bahnhofstraße 3 in Siegen (Fußgängerzone Unterstadt) statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 26.10.2022 per E-Mail an cjz.siegen@t-online.de oder an eeb@kirchenkreis-siegen.de. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen statt. Bei Kaffee und Kuchen möchten wir mit Ihnen diesen interessanten Vortrag verfolgen.

 

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