Am 27.09.2023 wird Prof. Dr. Stephan Grigat in einem Vortrag die Geschichte des Antisemitismus im Iran und die Herrschaftsstruktur des Ajatollah-Regimes seit der „Islamischen Revolution“ von 1979 nachzeichnen und die Ideologie des iranischen Regimes, die Bedrohung Israels und das iranische Atomprogramm vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Nahen Osten diskutieren: Welche Bedeutung kommen den Protesten gegen das Terrorregime im Iran zu, die vor einem Jahr fast das ganze Land erfasst haben? Welche Rolle spielen die Annäherung wichtiger arabischer Staaten an Israel und innenpolitische Entwicklungen im jüdischen Staat bei der Einschätzung des Bedrohungspotentials der Ajatollah-Diktatur und ihrer Verbündeten? Inwiefern hat die deutsche Iran-Politik den Antisemitismus des Regimes in den letzten Jahrzehnten gefördert – und warum braucht es eine 180-Grad-Wendung der deutschen Politik gegenüber den Machthabern in Teheran?
Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Leiter des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Er ist Research Fellow an der Universität Haifa und am London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, Autor von „Die Einsamkeit Israels: Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ und Herausgeber von „Iran – Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm“ sowie „Kritik des Antisemitismus heute: Erscheinungsformen – Theorien – Bekämpfung“.
Die Veranstaltung wird von Tacheles Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen organisiert und beginnt um 19 Uhr. Der Veranstaltungsort ist Uni Siegen, Campus Unteres Schloss, Raum US-C 114. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. ist Kooperationspartner.