Solidaritätsbrief an Emek Hefer

Wir sind noch immer entsetzt und fassungslos über die barbarischen Angriffe von Hamas-Terroristen auf Israel. Hunderte Menschen wurden getötet, tausende verletzt und noch immer befinden sich Geiseln in der Gewalt von menschenverachtenden Terroristen. In Gedanken und mit unseren Herzen sind wir bei den israelischen Familien, die ihre Angehörigen verloren und entsetzliches Leid erfahren haben. Besonders denken wir in diesen Tagen an unsere Freundinnen und Freunde in Emek Hefer, mit denen wir vor wenigen Wochen noch zusammen das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert haben.

Als Zeichen unserer Solidarität und Anteilnahme haben wir heute zusammen mit dem Aktiven Museum Südwestfalen, dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein und Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen einen Brief per E-Mail nach Emek Hefer geschickt. Hier der Brief im Wortlaut:

Sehr verehrte Frau Dr. Galit Shaul,
Liebe Freunde und Freundinnen aus dem Landkreis Emek-Hefer,
Liebes Partnerschaftsteam,
liebe Einwohner des Kreises Emek-Hefer,

mit tiefem Entsetzen und unsagbarer Erschütterung denken wir in diesen Stunden und Tagen an Euch. Unfassbar ist für uns die neue Qualität an Kriegsführung, die sich vor allem darauf fokussiert, möglichst viele Angehörige des israelischen Volkes barbarisch zu vernichten. Der vom Wahnsinn gesteuerte Hass der Hamas scheint jegliche Form menschlichen Anstandes verlassen zu haben und bedarf klarer Antworten. Aber das macht das Geschehene und Geschehende nicht widerrufbar. In großer Sorge um Euch wenden wir uns an Euch, um Euch unser tiefes Mitempfinden und Mittrauern zu übermitteln. Wir spüren die tiefe Verunsicherung bei Euch und uns, die sich durch den in dieser Dimension unerwarteten Angriff der Feinde Israels, gesteuert ganz offensichtlich aus dem Iran, breit gemacht hat. Wir bangen mit Euch um die Verschleppten und alle Menschen, die jetzt noch unter der Gefahr stehen, perfider Gewalt von menschenverachtenden Terroristen ausgesetzt zu sein. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten an Eurer Seite zu stehen, indem wir in der deutschen Öffentlichkeit sichtbar Partei ergreifen und ein klares Bekenntnis zu Israel ablegen. Am 08.10. fuhren viele aus unserer Partnerschaftsarbeit zu einer spontanen Demonstration nach Köln, um als Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und als Landkreis Siegen-Wittgenstein deutlich nach außen zu tragen, dass wir in unserer Erschütterung klar und unverrückbar hinter Euch stehen. Die Bilder von dieser Demonstration haben wir Euch ja bereits zugesendet.

50 Jahre nach dem Angriff an Jom Kippur nun wieder ein überraschender Angriff auf die Existenz Israels, wieder an einem jüdischen Festtag, dem Tag der Freude übers das geschenkte Gesetz Gottes, Simchat Thora. Und es erscheint uns fast symbolhaft, dass genau vor 50 Jahren ein kleines Pflänzchen unserer Freundschaft leise zu wachsen begann und sich gerade heute vertrauensvoll, standhaft und bestätigend zeigen muss. Seid Euch gewiss, dass wir wachsam alles Geschehen in Israel und darum herum wahrnehmen und mutig unsere Stimme erheben und in großer Solidarität mit Euch aufstehen gegen jede Art von Antisemitismus hier bei uns.

Seid in diesen Tagen gut behütet! Shalom!

Als Unterzeichner:

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.
Aktives Museum Südwestfalen
Tacheles – Netzwerk gegen Antisemitismus
Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein