Unsere Veranstaltungen im November 2025
Dienstag, 04.11./Donnerstag, 06.11. 19 Uhr
Israelis und Palästinenser im Dialog – Für eine friedvolle Koexistenz im Heiligen Land
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Fania Oz-Salzberger (Israel) und Ahmed Fouad Alkhatib (Palästina/USA)
Die Gesellschaft für Christlich Jüdischen Zusammenarbeit Siegerland und die Universität Siegen laden zu zwei öffentlichen Podiumsdiskussionen zum israelisch–palästinensischen Konflikt ein. Referent:innen sind die Historikerin Fania Oz-Salzberger und der politische Analyst und Aktivist Ahmed Fouad Alkhatib.
Die Referentin
Frau Oz-Salzberger ist israelische Schriftstellerin und Intellektuelle sowie emeritierte Professorin für Geschichte an der Juristischen Fakultät der Universität Haifa. Sie ist die älteste Tochter des 2018 verstorbenen Schriftstellers Amos Oz. Sie erhielt 2021 das Bundesverdienstkreuz und 2020 die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala. Sie ist in der israelischen Pro-Demokratie-Protestbewegung aktiv und setzt sich seit dem 7. Oktober 2023 für die liberale und gemäßigte Bewegung in Israel ein. 2024 ist ihr Buch „Deutschland und Israel nach dem 7. Oktober“ erschienen.
Der Referent
Herr Alkhatib wurde in Gaza geboren und lebt seit 2005 in den USA. Nach einem israelischen Bombenangriff ist er seit seinem elften Lebensjahr auf dem linken Ohr taub. Er ist politischer Analyst und Autor, Gründer und Geschäftsführer von Project Unified Assistance, einer gemeinnützigen Organisation der Vereinten Nationen, die auf die Einrichtung eines humanitären Flughafens im Gazastreifen hinarbeitet. Er leitet das Projekt „Realign for palestine“. Ziel des Projektes ist eine neue Generation palästinensischer Stimmen heranzubilden, die sich für eine Zwei-Nationen-Lösung, Gewaltlosigkeit und radikalen Pragmatismus einsetzen.
Beide Referent:innen kennen sich und kennen ihre Positionen. Es gibt Übereinstimmungen und Unterschiede. Sie tragen ihre Statements vor und treten dann in einen moderierten Dialog ein. Es gibt Raum für Fragen der Zuhörer:innen. Die Beiträge der Referent:innnen und das anschließende Podiumsgespräch finden in englischer Sprache statt.
- Termin: Dienstag, 04.11.2025, 19 Uhr, US-C-116 (Friedrich-Schadeberg-Hörsaal, Campus Unteres Schloss Siegen; besonders Studierende der Universität Siegen sind eingeladen)
- Termin: Donnerstag, 06.11.2025, 19 Uhr, Spandauer Saal Siegerlandhalle (besonders für Mitglieder und Freund:innen der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Siegerland und andere Interessierte)
Eingeladen sind alle, die Willens sind respektvoll miteinander umzugehen.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesfamilienministerium gefördert. Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
Sonntag, 09.11., 19 Uhr
Theater zum Gedenken an den 9. November 1938: „Weinhebers Koffer“ –
nach dem gleichnamigen Roman von Michel Bergmann
Produktion: Rimon Productions, Regie: Britta Shulamit Jakobi
Der Roman von Michel Bergmann erzählt die Geschichte von dem Protagonisten Elias Ehrenwerth, ein Journalist im heutigen Berlin. Als er für seine Freundin Lisa ein Geburtstagsgeschenk sucht, entdeckt er einen Lederkoffer bei einem Trödler. Er findet eine Visitenkarte seines Vorbesitzers Leonard Weinheber. Ehrenwerth beginnt nach Spuren zu suchen: Dr. Weinheber war ein jüdischer Schriftsteller, er hatte Berufsverbot und sah sich zur Emigration gezwungen und wollte nach dem damaligen Palästina auswandern. Elias gelingt es, die Geschehnisse fast im Detail nachzuzeichnen. Er begegnet Menschen, die durch ihre Schilderungen, eine Zeit beschreiben, die uns in ihrer Tragweite bis in die heutige Zeit in Schrecken und mitunter in Staunen versetzen. Was prägt ihre Erfahrungen der Geschichte bis in die heutige Zeit? Verantwortung und Aufmerksamkeit sind die Schlüssel zu einem verantwortungsbewussten Miteinander in allen Zeiten, könnte ein Fazit sein.
Michel Bergmann wurde 1945 als Kind jüdischer Eltern im Internierungslager in der Schweiz geboren. Nach einigen Jahren in Paris zogen die Eltern nach Frankfurt am Main. Nach einer Ausbildung bei der Frankfurter Rundschau wurde Bergmann Journalist. Er entdeckte seine Liebe zum Film und arbeitet seither als Autor, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent.
Das Theaterstück wird im Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz 6-8, in Hilchenbach-Dahlbruch aufgeführt. Die Tickets kosten 15,00 € (VVK, AK) bzw. 10,00 € für Schüler:innen und Studierende. Eine Kooperation des Gebrüder-Busch-Kreis e. V. mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V.
Montag, 10.11., 16 Uhr
Gedenkstunde am Platz der Synagoge
Am Montag, 10. November, findet um 16:00 Uhr am Platz der Synagoge im Siegener Obergraben die Gedenkstunde zur Reichspogromnacht im Jahr 1938 statt. Vor 87 Jahren steckten Männer der Siegener SS und SA in der Mittagsstunde des 10. November die Siegener Synagoge unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger in Brand. Das jüdische Gotteshaus wurde vollständig zerstört. Alle jüdischen Männer, deren man habhaft werden konnte, wurden verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Der 10. November 1938 markiert damit das Ende des sichtbaren jüdischen Lebens in Siegen. Die Gedenkstunde erinnert an die Schrecken der Vergangenheit und mahnt, dass jüdisches Leben in Deutschland so stark bedroht ist wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Moderiert wird die Gedenkstunde vom Ev. Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. (CJZ) Pfr. i. R. Raimar Leng. Im Anschluss spricht der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein ein Grußwort. Den zentralen Redebeitrag hält in diesem Jahr Sylvia Löhrmann, die Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur. Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann war von 1995 bis 2017 Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. Von 2010 bis 2017 war Sylvia Löhrmann stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Schule und Weiterbildung. Das jüdische Totengebet (Kaddisch) spricht Alon Sander, jüdischer Vorsitzender der CJZ Siegerland. Beteiligt sind weiterhin Jugendliche der diesjährigen vom Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein organisierten deutsch-israelischen Jugendbegegnung, die im Oktober in Deutschland stattfinden wird. Das Mitbringen von Flaggen und Transparenten ist nicht erlaubt.
Der Obergraben wird von 15:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr von der Einmündung Kohlbettstraße bis zum Parkhaus ehemals Karstadt (Unteres Schloss) gesperrt. Nach der Gedenkstunde besteht die Möglichkeit, die Sonderausstellung „Den Holocaust in Bildern erzählen. Eine Ausstellung zu aktuellen Graphic Novels und Bilderbüchern“ im Aktiven Museum Südwestfalen zu besuchen. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. und das Aktive Museum Südwestfalen e. V. laden herzlich zum Besuch der Gedenkstunde ein.