Den 07. Oktober nicht vergessen – Mahnwache in Siegen

© Tobias Holzhauer

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V., das Aktive Museum Südwestfalen e. V., die Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein sowie der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein e. V. haben am 07. Oktober 2025, dem zweiten Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel, eine Mahnwache für die über 1200 Toten und die Geiseln, von denen sich nach zwei Jahren immer noch einige in der Gewalt der Hamas befinden, veranstaltet. Vorgelesen wurden die Namen der Opfer des 07. Oktobers. Wie im Judentum Brauch, legten die Beteiligten für jeden getöteten Menschen einen Stein nieder. Ein Symbol dafür, dass niemand vergessen werden soll. Gleichzeitig galt das Mitgefühl der Teilnehmenden den palästinensischen Frauen, Männern und Kindern, die durch Krieg und Hunger im Gazastreifen oder durch Siedlergewalt im Westjordanland sterben. Die etwa 100 Teilnehmenden waren sich darin einig, dass die Spirale der Gewalt, die für beide Völker so viel Schmerz verursacht hat, beendet werden muss. Die Beteiligten hoffen auf einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln, damit die Menschen in Israel und in Palästina in Sicherheit und Frieden leben können. 

Eröffnung der Sonderausstellung „Den Holocaust in Bildern erzählen – Eine Ausstellung zu aktuellen Graphic Novels und Bilderbüchern“ im Aktiven Museum Südwestfalen

Wie erzählt man über den Holocaust in einer Zeit, in der immer mehr Zeitzeug:innen nicht mehr Schulklassen besuchen und von ihren Erlebnissen berichten können? Wie gewinnt man das Interesse von Schüler:innen für die Ereignisse, die Jahrzehnte zurückliegen? Vor allem mit welchen Medien?
Eine Möglichkeit bieten neben Bilderbüchern vor allem Graphic Novels, die Text und Bild miteinander verbinden, mit Leerstellen arbeiten und auch den Lese sowie Sehbedürfnissen junger Menschen entsprechen. Seit den 1980er Jahren entstanden unterschiedliche Bilderbücher und Graphic Novels, die sich verschiedener Narrative bedienen und unterschiedliche Perspektiven auf den Holocaust und das Überleben danach zeigen. Die Ausstellung widmet sich ausgewählten Graphic Novels und Bilderbüchern, um die Bandbreite dessen, was erzählt wird, zu zeigen, aber auch Chancen des grafischen Erzählens zu präsentieren.
Die Ausstellungseröffnung mit Autorenlesung von Stephanie Lunkewitz findet am Samstag, 20. September 2025, um 17 Uhr im Aktiven Museum Südwestfalen, Obergraben 10, statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Ausstellung zeigt das Aktive Museum Südwestfalen in Kooperation mit der Universität Siegen. 

Veranstaltungen CJZ Siegerland 2. Halbjahr 2025

Unser Programm für das 2. Halbjahr 2025 ist fertig. Sie dürfen sich auf Lesungen, eine Tagesfahrt zum NS-Dokumentationszentrum Vogelsang in der Eifel, Vorträge, Konzerte und Theater freuen. Einen kurzen Überblick finden Sie hier:

Programm 2. HJ 2025_CJZ Siegerland

Detailliertere Informationen über Veranstaltungen, die in naher Zukunft liegen, finden Sie in der Rubrik „Veranstaltungen“. Die im Programm aufgeführte Gedenk- und Erinnerungsfahrt nach Köln am 31.08.25 findet aufgrund von Sperrungen auf der Bahnstrecke von Siegen nach Köln leider nicht statt, soll aber an einem anderen Termin nochmal angeboten werden. Auch der Erwachsenenaustausch für Trainer:innen im Sport mit dem Partnerkreis Emek Hefer (Israel) Ende November/Dezember kann in dieser Form leider nicht stattfinden. 

Sommerfest der CJZ Siegerland

Am 29.06. haben wir zusammen mit unseren Mitgliedern und weiteren an unserer Arbeit interessierten Menschen im und rund um das Ev. Gemeindezentrum Weidenau (Haardter Kirche) unser Sommerfest gefeiert. Das letzte Sommerfest lag bereits etwa 15 Jahre zurück. Daher schien uns die Zeit gekommen, um diese Tradition noch einmal aufleben zu lassen. Neben Kaffee und Kuchen erfreuten sich die etwa 45 Besucher:innen an Kaltgetränken und Grillwürsten. In einem Vortrag informierte Vorstandsmitglied Heiner Giebeler über die vielfältigen Aktivitäten der CJZ Siegerland in den letzten 5 Jahren. An einem Tischflohmarkt hatten die Besucher:innen Gelegenheit, die ein oder andere Rarität gegen eine kleine Spende zu erwerben. Das Musikerduo „Doppelknopf“ aus Siegen umrahmte das Sommerfest musikalisch. Unser besonderer Dank gilt dem Küster der Ev. Kirchengemeinde Weidenau, Christoph Münker, der uns zusammen mit seiner Frau tatkräftig unterstützt hat.

kulturGRÜN unterwegs: Gedenk- und Erinnerungsfahrt nach Köln am 31.08.2025

Herzliche Einladung zur Gedenk- und Erinnerungsfahrt nach Köln, mit einer 90-minütigen Führung im EL-DE Haus (benannt nach seinem Erbauer Leopold Dahmen) und dessen Hausgefängnis, dem ehemaligen Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und heutigen Gedenkstätte nationalsozialistischer Schreckensherrschaft. Mit über 1.800 Wandinschriften der Häftlinge beherbergt das dort ansässige NS-Dokumentationszentrum – als zentraler Ort der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus – auch die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“.
„Als zeitgeschichtliches Museum und Gedenkstätte sammeln und bewahren wir Zeugnisse und Lebensgeschichten zur NS-Zeit, wir forschen und machen Ausstellungen. Mit Bildungs-, Beratungs- und Veranstaltungsangeboten richten wir den Blick auch auf die heutige Gesellschaft, wollen informieren und sensibilisieren. Gegenüber den Opfern der NS-Verfolgung und ihren Angehörigen sehen wir uns in besonderer Verantwortung”.
Sitz des NS-DOK ist die ehemalige Gestapo-Zentrale im EL-DE-Haus, mitten in Köln. In den Gefängniszellen im Kellergeschoss führen hunderte Wandinschriften der Häftlinge den nationalsozialistischen Terror eindrücklich vor Augen. Die in diesen Spuren dokumentierte und einst vom Haus aus organisierte Gewalt macht das NS-DOK begreifbar. Es stellt die vielfältigen Verflechtungen von städtischem Alltag und Verfolgung in den Mittelpunkt, aus denen sich auch Fragen nach dem Wissen und Handeln, dem Zustimmen und Mitmachen „ganz gewöhnlicher“ Kölner:innen ergeben.  
In Köln wurden auch die ersten Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt. Inzwischen sind diese mehr als 100.000 Stolpersteine in 27 Ländern das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Sie erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet oder zum Suizid getrieben wurden. Von einem Mitarbeiter der „WDR-Stolpersteine-App“ werden wir mehr über die Geschichte und die aktuelle Entwicklung dieses Projekts und über die App selbst erfahren, die 2023 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde. Mit dieser App folgen wir Teilen der Gedenk- und Erinnerungsspuren vom Bahnhof Deutz aus durch die Kölner Innenstadt zum EL-DE-Haus. Fußweg ca. 2 km und 45 Minuten.

Der Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen in Siegen sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. bieten diese Fahrt in Kooperation an. Letztere stellt an diesem Tag auch ihre wichtige Arbeit in unserer Region vor. 

Start: Sonntag, 31.August, um 11:10 Uhr mit der Bahn ab Siegen Bahnhof; Rückkehr um ca. 20 Uhr. Um ausreichend Zeit für den Kauf der Tickets zu haben, treffen wir uns am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr vor dem Eingang des Bahnhofs in Siegen.
Der Stadtverband von Bündnis 90 / Die Grünen in Siegen übernimmt die Eintrittspreise; die Fahrkarten und Verpflegung müssen selbst bezahlt werden.
Hinweis: Für die App benötigen die Teilnehmenden ein Smartphone und mobile Daten.
Interessentinnen und Interessenten melden sich bitte bis spätestens 22. August (Anmeldeschluss!) per E-Mail bei Ingeborg Otterbach zur Teilnahme an: stadtverband@gruene-siegen.de.

Dietrich Bonhoeffer – Leben und Werk. Ergänzt durch Biographien verfolgter Siegerländer Pfarrer

Am Samstag, 10.05.25, wird um 16 Uhr im Aktiven Museum Südwestfalen eine neue Sonderausstellung zu Dietrich Bonhoeffer eröffnet. Die Ausstellung dokumentiert wichtige Lebensstationen des evangelischen Theologen und enthält Zitate von Dietrich Bonhoeffer sowie seinen Wegbegleitern – von der Geburt in Breslau über seine Reisen nach New York oder Südamerika bis hin zu seiner Inhaftierung und Hinrichtung.
Dietrich Bonhoeffer wurde nur 39 Jahre alt. Der evangelische Theologe arbeitete als Pfarrer in Berlin und London und kritisierte bereits 1933 die Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen Jüdinnen und Juden. Er gehörte zur „Bekennenden Kirche“, die sich gegen die Gleichschaltung der Kirchen an das NS-Regime zu wehren versuchte. Als Mitglied des militärisch-politischen Widerstands bemühte sich Bonhoeffer um Kontakte ins Ausland. 1943 wurde er festgenommen und nach Aufenthalten in verschiedenen Gefängnissen im April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.
Die Ausstellung des Evangelischen Presseverbands für Bayern e.V. (EPV) wird in Kooperation des Aktiven Museums Südwestfalen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. und der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis-Siegen-Wittgenstein bis zum 06.07.2025 im Aktiven Museum Südwestfalen, Obergraben 10, in Siegen zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenfrei. Zur Eröffnung wird Pfr. i. R. Raimar Leng (Ev. Vorsitzender CJZ Siegerland e. V.) in einem einführenden Vortrag Dietrich Bonhoeffers Weg über den Pazifismus in den aktiven Widerstand gegen das NS-Regime – Aspekte einer außergewöhnlichen Biographie nachzeichnen. Der Vortrag mit anschließender Diskussion zeichnet die Stationen dieses Weges nach. Ungeahnte Aktualität gewinnt dieses Thema nicht zuletzt durch den jüngst erschienenen Kinofilm „Bonhoeffer“. Der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Todd Komarnicki setzt sich mit diesem Film eindeutig über biographische und historische Fakten hinweg und leistet so der Vereinnahmung Dietrich Bonhoeffers durch rechtsevangelikale Kräfte Vorschub. Die Veranstaltung ist kosten- und anmeldefrei. 

Deutsch-israelische Jugendbegegnung vom 13.-26. Juli 2025 in Deutschland

Der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein beginnt mit der Anmeldeannahme für den deutsch-israelischen Jugendaustausch vom 13. Juli bis zum 26. Juli 2025 in Deutschland mit dem Titel „Building bridges in difficult times“. Die Begegnung beginnt mit zwei Nächten in der Jugendherberge Burg Bielstein. Gemeinsame Kennenlernaktionen stehen hierbei im Vordergrund. Danach geht es nach Siegen-Wittgenstein, wo die Teilnehmer:innen als Gastgeber:innen fungieren. In dieser Zeit erwartet die Jugendlichen ein reichhaltiges Programm, welches sie in der Vorbereitung teilweise selbst bestimmen. Es ist geprägt von erlebnispädagogischen Aktionen (wie z. B. Kanu fahren oder klettern), dem Kennenlernen anderer Traditionen, sowie dem Zeigen der eigenen. Dies ist die Chance Siegen-Wittgenstein einmal ganz neu zu entdecken. Aber auch eine Gedenkstättenfahrt nach Hadamar und ein Abschlussfest stehen auf dem Programm.  Die letzten drei Nächte verbringt die Gruppe gemeinsam in Berlin. Die Begegnung richtet sich an Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die Lust daran haben, neues zu entdecken und Freundschaften zu schließen.
Der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein pflegt die Jugendbegegnungen mit unserem israelischen Partnerkreis seit Emek Hefer seit 1966. Die Kreispartnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und dem Emek Hefer ist die erste Kreispartnerschaft zwischen einem deutschen und einem israelischen Kreis. Diese langjährige Arbeit, die hauptsächlich durch Ehrenamt gestemmt wird, trägt zu einem interkulturellen Lernen, demokratischen Handeln und zur Völkerverständigung bei. Auch in diesen schwierigen Zeiten wollen wir unseren Werten treu bleiben und die Brücke zwischen den Zivilgesellschaften aufrechterhalten, um eine friedliche Zukunft zu stärken.
Die Teilnahmegebühr beträgt 250 €.
Alle Fragen können Sie persönlich mit der Fachkraft für internationale Jugendarbeit, Barbara Friedrich, telefonisch (0271/67346235) oder per Mail (b.friedrich@kreisjugendring.org) klären.
Anmeldeschluss ist der 01.05.2025. Die Anmeldung findet online über folgenden Link statt: https://form.jotform.com/rschumannkjr/deutsch-israelische-jugendbegegnung oder über die Homepage www.kreisjugendring.org
Die Anmeldung ist nur für Deutschland 2025, man hat ein Vorrecht auf die Anmeldung zur Rückmaßnahme im Jahr 2026.

Finissage der Ausstellung „This is Our Home“ mit einem Vortrag zu Franz Kafka

Zur Finissage der Ausstellung „This is Our Home“ mit Kunstwerken israelischer Künstlerinnen aus Emek Hefer erinnerten Dr. Marlies Obier und Werner Stettner am 09.03.2025 in einer Mischung aus Vortrag und Lesung an Franz Kafka. Der Vortrag beleuchtete Kafkas Leben und Werk, wie es die Journalistin Milena Jesenská in ihrem Nachruf 1924 eindrucksvoll beschreibt: „Es kannten ihn hier nur wenige, denn er war ein Einsiedler, ein wissender, vom Leben erschreckter Mensch. Er war scheu, ängstlich, sanft und gut, aber die Bücher, die er schrieb, waren grausam und schmerzhaft. Seine Kenntnis der Welt war außergewöhnlich und tief. Er selbst war eine außergewöhnliche und tiefe Welt.“ Mit 90 Besucher:innen erfreute sich die Veranstaltung großer Resonanz.

Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung „This is Our Home“ und die Begleitveranstaltungen insgesamt 1146 Besucher:innen verzeichnen konnten! Die Ausstellung ist direkt aus der Partnerschaftsarbeit mit unseren Freund:innen im Kreis Emek Hefer (Israel) entstanden. Wir sind stolz, dass wir diese Ausstellung in Siegen zeigen durften. Unser Dank gilt daher insbesondere den Künstlerinnen Ayelet Harari, Dorit Shechter, Esti Bader, Nomi Kroch und Tami Sverdlov, die uns mit ihren Kunstwerken einen Zugang zu ihrer Gefühlswelt nach dem 07. Oktober 2023 ermöglicht haben. Ferner danken wir der Kuratorin der Ausstellung Yifat-Sarah Pearl und KulturSiegen für die tolle Unterstützung. Zum Schluss gilt unser Dank natürlich allen Menschen, die unsere Ausstellung in den letzten vier Wochen beuscht haben!

 

Eröffnung der Ausstellung „This is Our Home“ mit Kunstwerken israelischer Künstlerinnen aus Emek Hefer

Mit der Vernissage zur Ausstellung „This is Our Home“ eröffnete am vergangenen Sonntag (09.02.25) die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland in Kooperation mit KulturSiegen und dem Kreis Emek Hefer (Israel) das „Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 – 5785/5786“. Das Motto des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit lautet in diesem Jahr „Füreinander Streiten“.

216 Besucher:innen kamen zur Eröffnung in die Städtische Galerie Haus Seel nach Siegen und wurden von Christian Brandes (Vorstand CJZ Siegerland) begrüßt. Weitere Grußworte sprachen der Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen, Steffen Mues, Landrat Andreas Müller als Schirmherr sowie Mor Maor aus dem Austauschkomitee des Kreises Emek Hefer. Im Anschluss an die Grußworte führte die Kuratorin Yifat-Sarah Pearl in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurden die Wortbeiträge durch Musikstücke eines Streichquartetts der Fritz-Busch-Musikschule der Universitätsstadt Siegen unter der Leitung von Christian Löbbecke. Während der Veranstaltung bestand für die Besucher:innen die Möglichkeit, sich von der Künstlerin Tami Sverdlov porträtieren zu lassen.

Die Ausstellung „This is Our Home“ zeigt Kunstwerke (Gemälde, Fotografien) von fünf israelischen Künstlerinnen aus Emek Hefer, die nach den traumatischen Ereignissen der 7. Oktobers 2023 entstanden sind. Die Kunstwerke zeugen von den Gefühlen der Künstlerinnen angesichts des Krieges, drücken aber auch gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft aus. Unser Dank gilt daher insbesondere der Kuratorin der Ausstellung sowie den Künstlerinnen Ayelet Harari, Dorit Shechter, Esti Bader, Nomi Kroch und Tami Sverdlov, die die Kunstwerke zur Verfügung stellen und damit einen ganz persönlichen Einblick in ihre Gefühlswelt ermöglichen. Ferner bedanken wir uns bei KulturSiegen für die tolle Unterstützung bei der Umsetzung der Ausstellung.

Die Ausstellung kann noch bis Sonntag, 09.03.2025 in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos. Kommen Sie gerne vorbei, ein Besuch lohnt sich!

Wenn Sie vorab schon einen Eindruck erhalten möchten, schauen Sie gerne in die ARD Mediathek bei den Videos zur Lokalzeit Südwestfalen. In der Sendung vom 10.02.25 findet sich ein Beitrag zur Vernissage am 09.02.25. 

Hier der Link: 

https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-suedwestfalen/lokalzeit-suedwestfalen-oder-10-02-2025/wdr-siegen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNWE5OWE4ZDAtMGM1My00YjdjLWIyYzUtMWNjNjI4ZjE1YjJl

Veranstaltungen CJZ Siegerland 1. Halbjahr 2025

Unser Programm für das 1. Halbjahr 2025 ist fertig. Von einer Kunstausstellung mit Kunstwerken israelischer Künstlerinnen und Vorträgen bis hin zu Theateraufführungen und Gedenkveranstaltungen erwarten Sie viele spannende Events. Einen kurzen Überblick finden Sie hier:

Programm 1. HJ 2025_CJZ Siegerland

Detailliertere Informationen über Veranstaltungen, die in naher Zukunft liegen, finden Sie in der Rubrik „Veranstaltungen“.

Mut zur Zivilcourage – Elke Büdenbender spricht bei der Gedenkstunde zur Erinnerung an die Opfer des Novemberpogroms 1938 am Platz der Synagoge in Siegen

© Tobias Holzhauer

Rund 300 Menschen haben am 10. November 2024 am Platz der Synagoge in Siegen bei einer Gedenkstunde der Opfer des Novemberpogroms 1938 gedacht. Vor 86 Jahren steckten Männer der Siegener SS und SA in der Mittagsstunde des 10. November die Siegener Synagoge unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger in Brand. Das jüdische Gotteshaus wurde vollständig zerstört. Alle jüdischen Männer, deren man habhaft werden konnte, wurden verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Der 10. November 1938 markiert damit das Ende des sichtbaren jüdischen Lebens in Siegen. Der Hass von damals ist leider auch heute wieder zu spüren.

Moderiert wurde die Gedenkstunde vom Ev. Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. (CJZ) Pfr. i. R. Raimar Leng, der zu Beginn Elke Büdenbender, den Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein Andreas Müller und den Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen Steffen Mues begrüßte. In einem Grußwort erinnerte Bürgermeister Steffen Mues an die Ereignisse in Siegen am 10. November 1938 und fand deutliche Worte gegen das Vergessen und gegen Hass und Hetze. Im Anschluss trugen fünf Jugendliche, darunter drei junge Menschen aus dem Kreis Emek Hefer in Israel, das Lied „Imagine“ von John Lennon vor, umrahmt von einigen kurzen Texten.

Als Ehrengast sprach in diesem Jahr Elke Büdenbender berührende Worte der Anteilnahme und erinnerte an das Schicksal der Opfer. Die Richterin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ermutigte die Teilnehmenden insbesondere zur Zivilcourage: „Es ist unsere Pflicht, aus der Geschichte zu lernen und mutig zu handeln, wenn wir Zeugen von Unrecht oder Diskriminierung werden, von Hass und Gewalt. Auch wenn dies oft der unbequemere oder anstrengendere Weg ist, vielleicht oder vielleicht sogar sehr oft ein beängstigender Weg.“ Große Hoffnung für eine gute Zukunft mache ihr die Zusammenarbeit von deutschen und israelischen Jugendlichen, die die Gedenkstunde mit ihrem gemeinsamen Beitrag bereichert haben.

Nachdem Alon Sander, jüdischer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland, das Kaddisch gesprochen hatte, legten die deutschen und israelischen Jugendlichen gemeinsam einen Kranz für die Opfer des Novemberpogroms 1938 am Platz der Synagoge nieder.

Wings of Hope

 

 

 

 

 

 

„Wings of Hope“ wurde im Juli 2023 von der Unternehmerin, Pädagogin und Künstlerin Livnat Kutz gegründet. Sie wollte ihrer Gemeinschaft im Kibbuz Kfar Azza, wo sie mit ihrem Mann Aviv und den drei Kindern Rotem (18 Jahre), Yonatan (16 Jahre) und Yiftach (14 Jahre) lebte, „Flügel verleihen“, indem sie den Umweltschutz förderte und Recycling und Wiederverwendung anregte. In Zusammenarbeit mit ihrer Gemeinde wurden Teile von Puppen und anderen Spielsachen, die im Spielzimmer schon bessere Tage gesehen hatten, gesammelt, recycelt und wiederverwendet, um große, bunte Flügel herzustellen, die jedem, der fliegen wollte, ein Lächeln und Auftrieb verleihen, auch wenn es nur symbolisch ist.
Trotz des regelmäßigen Raketenbeschusses und der unaufhörlichen Angriffe auf den Kibbuz Kfar Azza blieb die Familie Kutz ihrer Hoffnung und ihrem Glauben an den Frieden treu, bis zu jenem Samstagmorgen, dem 7. Oktober 2023, als die fünf Familienmitglieder im Inferno der grausamen, mörderischen Angriffe der Hamas-Terroristen aufwachten, die sie in ihrem Haus ermordeten.

Mit „Wings of Hope“ erinnern und gedenken wir der Familie Kutz und aller Opfer des Terrorangriffs der Hamas. Das Projekt wurde schon vielfach in Israel durchgeführt.
Diese „Wings of Hope“ wurden in einer Gemeinschaftsaktion von deutschen und israelischen Teilnehmer:innen im Rahmen der Partnerschaftsarbeit zwischen den Kreisen Emek Hefer und Siegen-Wittgenstein am 08. November 2024 in Siegen hergestellt. Die „Wings of Hope“ sind im Aktiven Museum Südwestfalen in Siegen zu sehen.