Studienreise „Unbekanntes Rumänien“ vom 20.08. – 27.08.2023

Die Idee einer Studienreise nach Osteuropa hatte die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. schon länger. Jetzt hat sich über einen Freund aus unserem Partnerkreis Emek Hefer, dessen Familie ihre Wurzeln in Rumänien hat, ein Kontakt zu Daniel Stereschan ergeben, der in Simleu-Silvaniei einen Bildungsort für jüdische Kultur und Geschichte in einer ehemaligen Synagoge aufgebaut hat.

Diese Studienreise führt uns zunächst ins frühere Siebenbürgen, das heutige Transsilvanien. Wir fliegen von Dortmund nach in Cluj-Napoca, ehemals Klausenburg. Von dort fahren wir ca. 1,5 Stunden nördlich nach Zalàu. Hier wohnt unser Reiseleiter, Daniel Stereschan.

Unsere Studienreise wird als Rundreise stattfinden und führt uns in den Nordwesten von Rumänien.

Schwerpunkte der Reise werden sein:

  • Begegnung mit Orten jüdischen Lebens und jüdischer Kultur vor 1945 in Rumänien, sowie deren Prägung durch den Chassidismus. Wir besichtigen ehemalige Synagogen und Friedhöfe und führen Gespräche zur heutigen Situation von Jüdinnen und Juden in Rumänien.
  • Begegnung mit Orten und Menschen der rumänisch-orthodoxen Kirche. Wir besichtigen Kirchen und Klöster und sprechen mit orthodoxen Christinnen und Christen.
  • Das Land, seine Landschaften und Menschen kennenlernen, z.B. bei einer kleinen Wanderung, Stadtbesichtigung, Kulturveranstaltung, typischem Essen, u.a.
  • Wir lernen die wechselvolle Geschichte dieser Region kennen, z.B. deutsche Einwanderung und anderes mehr.

Natürlich werden wir uns auch mit der aktuellen Situation in Rumänien beschäftigen: Vor welchen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen steht das Land? Welche Hoffnungen liegen auf Europa? Wie wirkt die kommunistische Zeit unter Ceausescu nach?

Die genaue Planung der Studienreise erfolgt bei einer Vorbereitungsreise im März. Nähere Informationen über den Ablauf und die Kosten erhalten Sie Anfang April. An der Studienreise können maximal 15 Personen teilnehmen.

Sie haben grundsätzliches Interesse? Dann melden Sie sich bei unserem Vorstandsmitglied Heiner Giebeler, Tel. 0170 3552395 oder per Mail an h.giebeler@cjz-siegen.de.

„Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ – Ausstellung in der Sparkasse Siegen

Vom 3. März bis 30. März 2023 wird im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ gezeigt. Neben dem Besuch dieser multimedialen Ausstellung zum Leben des jüdischen Mädchens Anne Frank haben Sie die Möglichkeit, begleitende Veranstaltungen zahlreicher Kooperationspartner zu erleben.

Das Programmheft mit dem kompletten Veranstaltungsprogramm finden Sie hier:
Anne-Frank_Programmheft_2023_WEB 

Die Ausstellung und das vielfältige Rahmenprogramm werden getragen von der Stadt Siegen, den Sparkassen Siegen-Wittgenstein, dem Regionalen Bildungsbüro des Kreises Siegen-Wittgenstein sowie weiteren regionalen Akteurinnen und Akteuren.

Erwachsenenaustausch mit Emek Hefer (Israel) im Frühling und Herbst 2023

Gastgeber gesucht

Wir laden für dieses Jahr Künstler:innen, Kunstschaffende, Kunstlehrer:innen, Kunstpädagog:innen und Kunstinteressierte zum Erwachsenenaustausch ein:

  1. Vom 12.05. – 21.05.2023 in Siegen-Wittgenstein
  2. Vom 08.10. – 17.10.2023 nach Israel / Emek Hefer

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland führt im Rahmen der Partnerschaft  des Kreises Siegen-Wittgenstein mit dem Kreis Emek Hefer in Israel in diesem Jahr zwei Austauschprogramme durch. Vom 12.05.-21.05.2023 werden bis zu 15 Gäste aus dem Emek Hefer erwartet. Dafür werden Gastgeber gesucht. Der Austausch wendet sich mit seinem Programm an Künstler:innen, Kunstschaffende, Kunstlehrer:innen, Kunstpädagog:innen und Menschen, die sich sehr für Kunst interessieren.

Es soll um Kunst und Kunstschaffende in Siegen-Wittgenstein gehen, z.B. Führung im Museum für Gegenwartskunst, Kunst auf dem Skulpturenweg, Besuch einer Künstlerwerkstatt eines/einer hiesigen Künstlers/Künstlerin, mit Einblicken in den Schaffensprozess, Verwendung von Materialien, Techniken u.a.m., Kunst und Kunstpädagogik an der Universität Siegen und in der Jugendkunstschule, Durchführung eines gemeinsamen Kunstprojektes. Highlights sind auch Fahrten nach Frankfurt, Düsseldorf und Köln, wo die Gäste und Gastgeber verschiedene Kunstmuseen und Kunstrichtungen kennenlernen können.

Neben der Kunst geht es bei dem Austausch um das Kennenlernen von Siegen-Wittgenstein, Erinnerungsarbeit an jüdisches Leben und Kultur in Siegen-Wittgenstein, jüdische Traditionen kennenlernen, z.B. gemeinsame Shabbatfeier, Besuch der Gedenkstätte Hadamar, Besuch eines Konzertes oder einer anderen kulturellen Veranstaltung, u.a.m.

Wie immer erfolgt die Unterbringung der Gäste aus dem Emek Hefer in Gastfamilien und wie immer ist der Begegnungscharakter sehr wichtig. Es wird freie Zeit für Gastgeber und Gäste geben und die Gastgeber sind eingeladen, am ganzen Programm teilzunehmen, soweit ihnen das zeitlich möglich ist. Wer Gastgeber wird ist herzlich zur Teilnahme an der Rückbegegnung vom 08.10.-17.10.2023 nach Israel / Emek Hefer eingeladen. Eine Teilnahme ist erwünscht, aber keine Verpflichtung. Man kann auch nur Gastgeber im Mai werden. Auch in Israel soll es vor allem um das Thema Kunst gehen. Kunst in unserem Partnerkreis Emek Hefer, Besuch von einschlägigen Kunstmuseen Israels, ein Besuch des Künstlerdorfes En Hod wird interessante Einblicke in die Schaffenskraft der Israelis geben. Wer schon einmal in Israel war, weiß, dass das israelische Leben stark von Kunst durchdrungen ist. Die Gruppe wird auch 2-3 Tage in Jerusalem sein.

Für die Maßnahme in Siegen-Wittgenstein wird ein Kostenbeitrag für die Fahrten nach Hadamar / Frankfurt, sowie für die Fahrt nach Köln und Düsseldorf erhoben. Die Kosten der Rückbegegnung im Oktober 2023 lassen sich im Moment noch nicht exakt beziffern, da dies von der Preisentwicklung der Flüge abhängt. Man sollte für die 10-tägige Reise mit einem Kostenbeitrag von 1.100,00-1.400,00 € rechnen. Die Maßnahmen werden durch den Kreis Siegen-Wittgenstein unterstützt.

Interessierte wenden sich an das Büro der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland unter der Telefonnummer 0271 20100 oder per Mail an cjz.siegen@t-online.de. Für inhaltliche Fragen steht Ihnen auch unser Vorstandsmitglied Christian Brandes unter der Telefonnummer 0170 4112296 oder per Mail an c.brandes@cjz-siegen.de zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie hier: Flyer Erwachsenenaustausch mit Emek Hefer_Israel_2023

 

Aktives Museum Südwestfalen lädt ein zur Eröffnung der Sonderausstellung „Einige waren Nachbarn“

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ adressiert die Frage „Wie war der Holocaust möglich?“. Die zentrale Rolle Hitlers und anderer Funktionäre der NSDAP ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Täter von unzähligen anderen für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist weniger bekannt. Im nationalsozialistischen Deutschland und in dem von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall, in Regierung und Gesellschaft, Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer die Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.
Die Ausstellung beleuchtet die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Die Ausstellung zeigt auch Personen, die den Möglichkeiten ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in außergewöhnlichen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.

Die Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum ist vom 27.01.2023 bis zum 28.03.2023 im Aktiven Museum Südwestfalen zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Eröffnung findet am Freitag, 27.01.2023, um 17 Uhr statt.

„Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis

In Kooperation mit der Volkshochschule Siegen-Wittgenstein zeigt das Viktoria-Filmtheater in Dahlbruch den Dokumentarfilm „‚Blut muss fließen‘ – Undercover unter Nazis“ (D 2012, 87 Min.).

Der Journalist Thomas Kuban hat 15 Jahre in der Neonazi-Szene recherchiert. Einige Jahre davon hat er mit versteckter Kamera gefilmt. Gemeinsam mit dem Regisseur Peter Ohlendorf reist er später noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Das Filmmaterial ist hochbrisant und aktuell. Bis heute ist der Film nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen gewesen.

Die Filmvorführung findet am Mittwoch, 28.09.22, um 19 Uhr im Viktoria-Filmtheater, Bernhard-Weiss-Platz 6, in Hilchenbach-Dahlbruch statt. Der Regisseur Peter Ohlendorf ist an dem Abend persönlich anwesend und steht dem Publikum im Anschluss an die Filmvorführung für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt kostet 5,00 €.

Weitere Informationen zum Film und Filmausschnitte finden Sie hier: https://www.filmfaktum.de/blut-muss-fliessen/

Gemeinsam mit dem Filme-macher Peter Ohlendorf reist er später noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?Gemeinsam mit dem Filme-macher Peter Ohlendorf reist er später noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?Gemeinsam mit dem Filme-macher Peter Ohlendorf reist er später noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?

Interkulturelle Tage 2022 in Siegen

© Stadt Siegen

 

 

 

 

 

 

Ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm erwartet die Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Interkulturellen Tage in Siegen. Unter dem Motto „#offengeht“ werden über vier Wochen im Stadtgebiet rund 20 Veranstaltungen angeboten. Die Interkulturellen Tage beginnen am Freitag, 02. September 2022, mit Musik und Tanz von „Music against Racism“ im Kinder- und Jugendtreff Geisweid und enden am Montag, 03. Oktober 2022.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland und das Aktive Museum Südwestfalen beteiligen sich an den Aktionstagen mit einer Lesung des Schauspielers, Autors und Publizists Gerhard Haase-Hindenberg am Mittwoch, 28.09.2022, um 19 Uhr im Aktiven Museum Südwestfalen. Gerhard Haase-Hindenberg liest bei der Abendveranstaltung aus seinem 2021 erschienenen Buch „Ich bin noch nie einem Juden begegnet… Lebensgeschichten aus Deutschland“ und gewährt auf unterhaltsame Weise Einblicke in das Alltagsleben von in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden.

Das Programmheft zu den Veranstaltungen der Interkulturellen Tage 2022 finden Sie hier:

Interkulturelle Tage 2022 Programmheft 

Weitere Informationen können Sie auch der Homepage der Stadt Siegen entnehmen.

Viktoria-Filmtheater in Dahlbruch zeigt Dokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Film von Karin Kaper und Dirk Szuszies (D 2021, 102 Minuten)

Das Viktoria-Filmtheater in Hilchenbach-Dahlbruch (Bernhard-Weiss-Platz 6) zeigt am 29. August 2022 um 19:30 Uhr einen Dokumentarfilm über den deutschen Schriftsteller Walter Kaufmann.

Der Film beleuchtet das Leben des jüdischen Schriftstellers Walter Kaufmann, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, und der selbst durch den Kindertransport nach England gerettet wurde. Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist: im Leben des in Berlin geborenen und am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich immer die Erinnerungen an das Elend des antisemitischen Hasses wider. Er war ein Mann, der die Welt begreifen, beschreiben, verändern wollte. Nach langen Jahren des Exils in Australien entschied er sich bewußt 1956 für ein Leben in der DDR. Dank seines australischen Passes, den er zeit seines Lebens behielt, bereiste er als wahrer Kosmopolit die ganze Welt. Der Film folgt seinen wesentlichen Lebenslinien : den katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, der Bürgerrechtsbewegung in den USA, dem Prozess gegen Angela Davis, der Revolution in Kuba, den Atombombenabwürfen in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, dem Zusammenbruch der DDR. Alles Themen, die uns bis heute beschäftigen. Im Film wird auf imponierende Weise deutlich, wie Walter Kaufmann bis zu seinem letzten Atemzug gegen den erschreckenden Rechtsruck sowie zunehmenden Antisemitismus unserer Tage kämpfte. Es ist tröstlich, dass als Vermächtnis dieses großen Zeitzeugen nicht nur seine Bücher, sondern auch der Dokumentarfilm bleiben werden.

Der Regisseur Dirk Szuszies ist an diesem Abend anwesend! Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem „Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein“ statt.

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Auslandsgesellschaft.de e.V. bietet eine Studienreise nach Israel an

Die Auslandsgesellschaft.de e.V. bietet vom 26.10.-02.11.2022 eine Studienreise nach Israel an.
Ein abwechlungsreiches Programm mit Besuchen von Tel Aviv-Jaffa und Jerusalem ermöglicht es, dieses spannende Land einmal näher kennenzulernen. Einen besonderen Höhepunkt der Studienreise stellt eine Tagesfahrt nach Emek Hefer dar. Die beiden Kreise Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer verbindet die bundesweit älteste Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer israelischen Kommune. Der Austausch vor Ort ist daher ein wichtiger Bestandteil der Reise.

Nähere Informationen zum Reiseablauf und zur Anmeldung finden Sie hier: Studienreise Israel 

Die Anmeldefrist endet am 22. August 2022.

Das Aktive Museum Südwestfalen lädt ein zu einem Fachvortrag zur Synagogenarchitektur

Synagogenarchitektur in Deutschland. Von Worms über Köln nach Hamburg

Synagogen sind auf dem Gebiet des heutigen Deutschland seit dem Mittelalter nachweisbar. Sie folgten im Baustil lange der jeweiligen Architektur der Zeit. Im 19. Jahrhundert kommt es jedoch zu Veränderungen in den jüdischen Gemeinden – und daraus resultierend auch im Baustil der Synagogen.

In Ihrem Vortrag nimmt uns Dr. Christiane Twiehaus mit auf eine Reise durch 1000 Jahre Architekturgeschichte und zeigt anschaulich anhand ausgewählter Beispiele wie sich Synagogenarchitektur im Laufe der Jahrhunderte wandelte.

Dr. Christiane Twiehaus ist Abteilungsleiterin für jüdische Geschichte und Kultur im MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 08.06., 19 Uhr statt. Veranstaltungsort ist das Aktive Museum Südwestfalen, Am Obergraben 10, Siegen.

Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Das Aktive Museum bittet dennoch um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Bitte melden Sie sich an unter siegen-ams@t-online.de. Der Eintritt ist frei.

Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung von Petra Georg-Achenbach und Grigory Berstein am 27.02.2022

Zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit 2022, die unter dem Motto „Fair Play – Jeder Mensch zählt“ steht, wurde am 27.02.2022 in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen die Gemeinschaftsausstellung von Petra Georg-Achenbach und Grigory Berstein eröffnet. Wir freuen uns, dass ca. 100 Besucherinnen und Besucher unserer Einladung gefolgt sind und die Vernissage somit in einem angemessenen Rahmen stattfinden konnte.

Hier finden Sie die Eröffnungsrede von Philip Engelbutzeder von der Universität Siegen: Eröffnungsrede_Philip Engelbutzeder_27.02.2022

Die Gemeinschaftsausstellung kann noch bis Sonntag, 20.03.2022 in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Kommen Sie gerne vorbei, ein Besuch lohnt sich!

Bitte beachten Sie beim Besuch der Ausstellung die gültigen Coronabestimmungen.

Hier zwei Impressionen der Vernissage:

© Universitätsstadt Siegen
© Universitätsstadt Siegen

Stellungnahme zur Diskussion um Straßenumbenennungen in Siegen – gemeinsame Erklärung von CJZ und AMS

Straßennamen dienen zunächst der räumlichen Orientierung in einer Stadt. Sie prägen sich allein schon deswegen in das Bewusstsein und Alltagsleben ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ein. Vor allem aber sind sie sichtbarer Teil einer regional geteilten Erinnerung. Als solche markieren die gerade diskutierten Fälle der Lothar-Irle-Straße und (Adolf) Stöcker-Straße eine durchaus brisante Anwesenheit der Vergangenheit in der Gegenwart.

Die aktuelle öffentliche Berichterstattung zu den ersten Überlegungen des städtischen Arbeitskreises zur Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen verweist darauf, dass der Umgang mit Geschichte, konkret den historischen Personen und Ereignissen im öffentlichen Raum, nicht erst seit kurzem von hohem öffentlichen Interesse ist. Die Berichterstattung und Leserbriefe machen aber vor allem deutlich, dass Geschichte bisweilen nur von einigen wenigen gemacht wird. Die so entstehenden Deutungen und Erzählungen verraten mehr über die politische Grundhaltung der gegenwärtigen Akteurinnen und Akteure als über die geschichtlichen Hintergründe. Eine solche Praxis trägt kaum zur sachlichen Klärung bei. Die Fallbeispiele Adolf Stoecker und Lothar Irle sind fraglos diskussionswürdige Ehrungen, allerdings belegen die dazu kontrovers geführten Debatten in der lokalen Presse eindrucksvoll, dass nicht nur breitere Beteiligungsmöglichkeiten, sondern vor allem eine sachliche Fundierung sowie eine gute Moderation dringend von Nöten sind.

Die Gesellschaft für christliche-jüdische Zusammenarbeit e.V. und das Aktive Museum Südwestfalen e.V. begrüßen die aktuellen politischen Aktivitäten im Arbeitskreis Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen in Siegen der Stadt Siegen. Sie bringen damit langjährige Diskussionen zunächst in eine gute Form kommunaler Entwicklung, ohne allerdings für die hinreichende öffentliche Beteiligung zu sorgen. Die mit der erinnerungskulturellen Bedeutung und Praxis von Straßennamen einhergehenden gesellschaftlichen Aktivitäten und Diskussionen gehören fraglos in einen öffentlichen Diskussionsraum, um eine Teilhabe aller relevanten Personen, Institutionen, Akteurinnen und Akteure zu gewährleisten. Ein Arbeitskreis, der darauf verzichtet, schon zu Beginn breite Beteiligung und (wissenschaftliche) Beratung zu organisieren, vergibt womöglich die große Chance, mit der Zivilgesellschaft nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Das Bewusstsein für das Gewordene und die Konstruktion räumlicher Gegenwart aus der Vergangenheit schafft Grundvoraussetzungen für verantwortungsbewusstes Handeln in einer demokratischen Gesellschaft. Wir möchten als Akteurinnen und Akteure in der regionalen Erinnerungslandschaft im Sinne eines zivilgesellschaftlichen Dialogs zum regionalen Geschichtsbewusstsein mit zwei Formaten einen Beitrag leisten:

Am 5. Mai 2022 findet ein von den Vereinen veranstalteter Dialog in der Martinikirche Siegen statt. Regionale wie überregionale Expertinnen und Experten diskutieren gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit die Grundfragen von Straßennamen und Umbenennungen am regionalen Beispiel (u.a. Lothar Irle, Adolf Stöcker und Otto Krasa). Nähere Informationen zur Veranstaltung werden noch bekannt gegeben.

Die Ergebnisse des Dialogs sowie weitere Forschungen im Rahmen des Projektes „Mapping Memory“ fließen ein in eine interaktive digitale Landkarte zu regionalen Erinnerungsorten, die das Aktive Museum Ende 2022 veröffentlichen wird.

Wir laden hiermit alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Region, alle Institutionen und Vereine sowie die Politik ein, die Angebote zum Dialog zu nutzen.

 

Im Namen der Vorstände

Dr. J. Aspelmeier und Raimar Leng