Veranstaltungsplan 2021 (ohne Gewähr)

In diesem Jahr haben wir bislang (zum größten Teil) darauf verzichtet, die Termine, die weit in der Zukunft liegen, in der Rubrik „Veranstaltungen“ einzutragen. Pandemiebedingt ist, nach wie vor, eine größere Flexibilität erforderlich. Wir möchten, dass die Daten, die wir veröffentlichen, ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit haben.

Damit Sie aber wenigstens eine kleine Übersicht bekommen und ein bisschen besser planen und sich „vorfreuen“ können, veröffentlichen wir an dieser Stelle eine Kurzübersicht (in der Regel noch ohne Veranstaltungsorte).

Einfach hier klicken:

Veranstaltungsplan 2021 kurz 10.06.2021

No to violence, yes to living together!

18.05.2021

Unter dem Motto “ ‚Nein‘ zu Gewalt, ‚Ja‘ zu einem Leben miteinander“ hat am vergangenen Freitag eine Kundgebung in unserem israelischen Partnerkreis Emek Hefer, genau wie an vielen Orten, in den letzten Tagen, in Israel, stattgefunden. Ca. 1.000 Menschen, aus allen Bevölkerungsgruppen, haben sich versammelt, um  zu demonstrieren, dass man sich gegen extremistische Handlungen wendet und friedlich miteinander leben möchte.

Mittlerweile haben wir die unten stehende Pressemitteilung und auch die Fotos von dort erhalten.
Gerne geben wir die Informationen (im englischsprachigen „Originaltext“ von dort) weiter:

 

Fridy rallies

The head of the Emek Hefer Council, Dr. Galit Shaul, Mr. Tamim Yassin, the mayor of Zemer council and Shuaa Mansour Masrawa mayor of the city  Taibe call together: No to violence, yes to living together!‘

The leadership of the Emek Hefer Regional Council, workers and residents held rallies in the Emek Hefer area on Friday, calling for an end to the violence between neighbors and the maintenance of coexistence.

Dr. Shaul said: “We call for an end to the violence! Coexistence between extremist Arabs to set the tone, lock all of us and the Jews in our country is a supreme value, and we must guard it with all vigilance. The extremists must not be allowed to set the tone and we must all work together now to calm the spirits and reconcile, for the common life of all of us here with dignity and peace.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eindrücke und Infos Kochzoom 2.0

Lecker war es!!!
Gerne stellen wir ein paar Eindrücke von unserem live Kochzoom 2.0 zur Verfügung und danken allen, die sich an unserer Fotoaktion beteiligt haben:

Noch sind die Teller leer:

 

 

 

 

 

 

Auf geht´s:

 

 

 

 

 

 

 

Kufta bei der Entstehung

 

 

 

 

 

 

                                       mit Spaß bei der Arbeit

 

Die Ergebnisse von verschiedenen Teilnehmer:innen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Sie das Ganze gerne nachkochen möchten, dann geht es hier zu den Einkaufs- und Vorbereitungslisten  .

Unter diesem Link https://youtu.be/-8odVOKqId0 finden Sie das Video mit den Kochanleitungen für die 3 Gerichte.

Cookingzoom 2.0 – Kochzoom 2.0

Sonntag, 25.04.21, 18.30 Uhr

Informations for our Israeli friends:

Flyer English version click here: Cookingzoom_english_version
English version click here: Shopping- and preparationlists
Zoomlink click here:
https://us02web.zoom.us/j/86499567548?pwd=YUtMbW9MS2Mvd0Q2ZFZlUG94SUdsQT09
Meeting-ID: 864 9956 7548
Kenncode: 439551

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Werner Stettner (kath. Vorsitzender) und Alon Sander (jüd. Vorsitzender) wollen einen Einblick in die jeweils andere Küche ermöglichen. Sie wiederum sollen, können und dürfen mitmachen.
Alon ist fasziniert von der alljährlichen Spargelbegeisterung in Deutschland und Werner erfreut sich an der Gewürzvielfalt orientalischer Gerichte, die er in Israel kennengelernt hat.
Beide werden die Gerichte vor Ihren Augen kochen – Arbeitsschritt für Arbeitsschritt. Nach jeweils etwa 15 Minuten sind Sie an der Reihe, das Gesehene nachzuarbeiten. Während dieser Zeit stehen Ihnen die beiden online zur Hand, helfend und erklärend. Für ein paar Geschichten und Anekdoten wird es auch genug Zeit geben.
Geplant sind 3 solcher Arbeitsschritte, ehe Sie dann – hoffentlich zufrieden – essen können.

Die Gerichte:
Spargel: gedämpft mit Hollandaise (nur Erläuterungen), lauwarm mit Pinienkernen und Kapern (gemeinsames kochen) und als Salat in einer Walnussvinaigrette (gemeinsames kochen).
Hauptspeise: Köfte in Tahinisoße mit einem Salat von Kichererbsen und Rote-Beete (gemeinsames kochen).

Hier geht es zu den Einkaufs- und Vorbereitungslisten

Die Veranstaltung findet englischsprachig statt! Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Bitte loggen Sie sich mit folgendem Einladungslink ein:

Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/86499567548?pwd=YUtMbW9MS2Mvd0Q2ZFZlUG94SUdsQT09
Meeting-ID: 864 9956 7548
Kenncode: 439551
 
Unser Partnerkreis Emek Hefer und der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein sind Kooperationspartner.
 
 
Flyer Kochzoom  (Bitte hier klicken!)

Ausstellung „Speaking Art“ weiterhin geöffnet

Die Ausstellung „Speaking Art“ mit über 80 Arbeiten von israelischen Kindern im Altern von 2 bis 18 Jahren, die von dem Künstlerpaar Anat und Ehud Shamai zusammengestellt wurde, kann dienstags bis freitags von 17 – 19 Uhr und samstags und sonntags von 14 – 17 Uhr in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen, Kornmarkt 20, besichtigt werden. Für den Besuch der Ausstellung ist eine telefonische Anmeldung unter (0271) 404-1447 erforderlich, da sich jeweils nur 7 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig in der Galerie aufhalten dürfen. Die Termine werden halbstündlich vergeben. Beim Gang durch die Ausstellung besteht die Möglichkeit, sich von einem eigens entwickelten Film per Smartphone führen zu lassen. (Der QR-Code hierzu liegt aus.) Der Film, der vor Augen führt, dass die Kinder und Jugendlichen teilweise schon früh ihre Wege als Künstlerinnen und Künstler einschlugen, ist auch auf einem Notebook zu sehen. Dieses Angebot ist geplant bis zum 27.03., vorbehaltlich der Zulässigkeit hinsichtlich der Inzidenzzahlen.

Öffnung der Ausstellung „Speaking Art“ für Besucher ab 09.03.21

Sie wird in der Städtischen Galerie „Haus Seel“, Kornmarkt 20 in Siegen gezeigt.

Das Ganze funktioniert folgendermaßen:
– Die Ausstellung wird dienstags bis freitags in der Zeit von 17 bis 19 Uhr und samstags und sonntags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr, bis 27.03.21, geöffnet sein.
– Die Finissage am Sonntag, 28.03.21, 16 Uhr erfolgt virtuell via Zoom. Hier der Einladunglink für alle Interssierten:

https://us02web.zoom.us/j/84331527227?pwd=YjJQUVI4UDU3d2xZOGNWQmpMcVEzdz09

– Im Ausstellungsraum dürfen sich 7 Besucher:innen, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, gleichzeitig aufhalten.
– Unter 0271 – 404/1447 werden Anmeldungen entgegen genommen. Die Termine werden halbstündlich vergeben.
– Zur Kontaktnachverfolgung müssen die persönlichen Daten hinterlegt werden.
– Den Gang durch die Ausstellung können Sie anhand eines eigens dafür entwickelten Films durchführen. Nutzen Sie bevorzugt den in der Ausstellung vorhandenen QR-Code. Sie können sich  dann frei im Ausstellungsraum bewegen und  den Film auf Ihrem Handy, bei Ihrem Rundgang, anschauen. Alternativ steht ein Laptop zur Verfügung auf dem der Film stationär abläuft. Über diesen Link gelangen Sie übrigens auch zum Film: https://youtu.be/b0gPn0e9TJA .

Wir danken Kultur Siegen für die tolle und auch mutige Zusammenarbeit und freuen uns auf Ihren Besuch!!!

August 2021

Unsere Veranstaltungen im August 2021

Wir wünschen allen eine entspannte und erholsame Sommer- und Ferienzeit!!!

November 2021

Unsere Veranstaltungen im November 2021

Dienstag, 02.11., 19.00 Uhr 

„Von Gott reden im Land der Täter“

Vortrag von Dr. Norbert Reck (München)

Veranstaltungsort: Gemeindezentrum Christuskirche, Obenstruthstr. 8, Siegen

Mitveranstalter: Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen

 

Wenige Tage nach dem 9. November 1938 predigte der evangelische Pfarrer Helmut Gollwitzer in Berlin: „Was muten wir Gott zu, wenn wir jetzt zu Ihm kommen und singen und die Bibel lesen, beten, predigen, unsere Sünden bekennen, so, als sei damit zu rechnen, dass Er noch da ist und nicht nur ein leerer Religionsbetrieb abläuft!“  Andere Christen fragten unschuldig, wie Gott die Plünderungen und Zerstörungen der jüdischen Gotteshäuser und Geschäfte zulassen konnte. Und die Juden blickten in jenen Tagen noch mit ganz anderen Augen auf Gott. Angesichts der Verfolgungen und Morde ist das Reden von Gott im „Land der Täter“ nicht mehr abstrakt – und auch nicht unschuldig. Der Theologe Norbert Reck erinnert an den 9. November 1938 und geht der Frage nach, was wir tun, wenn wir von Gott reden – damals und heute.

Dr. Reck gehört seit vielen Jahren zu den Theologen, der sich intensiv mit den histo­ri­schen und theologischen Ursachen und Folgen christlicher Schuld und Verant­wor­tung im Blick auf Antijudaismus und Antisemitismus aus­einandersetzt.

→ Anmeldung bis 2. November, 16 Uhr unter cjz.siegen@t-online.de

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Dienstag, 09.11.21, 17.00 bis 21.30 Uhr

Gedenkstunde zur Reichspogromnacht und virtuelle Rekonstruktion der Synagoge Siegen
Veranstaltungsort: Obergraben 10, Siegen (Aktives Museum Südwestfalen)

 

                                                                                                                                                                                                            Quelle: Gabriela von Seltmann

 

Sie haben richtig gelesen. Die Siegener Gedenkstunde zur Reichspogromnacht findet in diesem Jahr nicht, wie sonst üblich, am 10.11. (also am Tag der Zerstörung der Siegener Synagoge), sondern am 09.11., dem offiziellen Gedenktag, statt. Auch weichen wir von der üblichen Uhrzeit ab und beginnen erst um 17 Uhr.

Willkürlich verlegt man natürlich keine wichtigen Termine, außer es gibt dafür wichtige Gründe. Diese haben wir!

Die Gedenkstunde und insbesondere die im Anschluss daran stattfindende Veranstaltung „virtuelle Synagoge Siegen“ sind eines der Leuchtturmprojekte, die im Rahmen der Feierlichkeiten „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ stattfinden. In diesem Zusammenhang schien uns der 09.11. das passendere Datum zu sein. Die spätere Uhrzeit ergibt sich aus der Tatsache, dass man für eine wirkungsvolle Projektion Dunkelheit bzw. zumindest Dämmerung benötigt.

Soviel zur Erklärung der geänderten Daten, aber wohl auch, um eine gewisse Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Wir möchten natürlich vermeiden, dass Sie erst einen Tag später zum Gedenken erscheinen! 😉

Was geschieht an diesem Tag nun genau?

Zunächst findet die Gedenkstunde statt. Werner Stettner (kath. Vorsitzender der CJZ) begrüßt und moderiert die Veranstaltung. Uwe von Seltmann (Co-Projektkoordinator des Projekts „virtuelle Synagoge“) hält die Gedenkrede. Schülerinnen und Schüler der Freien Christlichen Schule Kaan-Marienborn beteiligen sich mit einem Beitrag und Allon Sander (jüd. Vorsitzender der CJZ) spricht das Kaddisch (Totengebet). Zudem haben sich Landrat Andreas Müller, Bürgermeister Steffen Mues und der CEO Amit Ben Zvi aus Emek Hefer (Israel) angekündigt, um ein Grußwort zu sprechen.

Im Anschluss daran informiert Gabriela von Seltmann (Multi-Media-Künstlerin und Projektkoordinatorin) über das Projekt – die Idee dahinter, den Ablauf der folgenden Veranstaltung.

Ab 18 Uhr werden dann zwei mehrminütige Filme im Wechsel bis 21.30 Uhr zu sehen sein.
Im ersten Film wird u.a. die Siegner Synagoge, die von 1904 bis 1938 am Veranstaltungsort gestanden hat, in 3D-Optik an die Außenwand des sich nun dort befindlichen Hochbunkers illuminiert, gezeigt. Bislang ist es das erste Mal, dass so etwas in Deutschland zu sehen ist.
2018 gab es ein ähnliches Projekt in Warschau, das auch von Gabriela von Seltmann initiiert wurde. Dort war ein Film über die ehemalige Große Synagoge von Warschau zu sehen.
Die Siegener Besucherinnen und Besucher werden auch diesen Film gezeigt bekommen, im Wechsel mit der Siegener Projektion.

Auf diese Weise entsteht übrigens auch eine deutsch-polnische, ja internationale Verbindung.

Gabriela von Seltmann ist selbst Polin. Einer ihrer Großväter wurde im KZ von Auschwitz umgebracht. Verheiratet ist sie mit dem aus Hilchenbach-Müsen stammenden Uwe von Seltmann. Er hat das offizielle und viel beachtete Buch „Wir sind da“ zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ geschrieben.
Unterstützt wurde die Filmproduktion von einem internationalen Team, mit dem Gabi und Uwe in den vergangenen eineinhalb Jahren projektbezogen zusammengearbeitet haben. Wir als CJZ Siegerland sind die Projektverantwortlichen in Deutschland/Siegen und haben dafür gesorgt, dass ausreichend Fördermittel (insgesamt ca. 70.000 €) zur Verfügung stehen und dass der organisatorische Rahmen vor Ort erfüllt wird.
Ein komplexes Projekt das auf vielfältige Weise zeigt, dass Verständigung, Freundschaft und sogar Liebe, auch trotz dunkler Vergangenheit, möglich ist!

Wir freuen uns sehr darauf, dass wir die Siegener Synagoge damit (wenn auch nur virtuell) ins Gedächtnis der Besucherinnen und Besucher rufen können. Möge dieses Projekt eine Anregung dazu sein über ehemaliges jüdisches Leben in Siegen nachzudenken und auch ein Gedankenanstoß dafür sein sich über das Leben der Juden im heutigen Deutschland zu informieren und damit auseinander zu setzen!!!

Übrigens: Wenn das vor Ort befindliche Aktive Museum Südwestfalen, als Siegener Erinnerungs- und Gedenkort, in den nächsten Monaten wieder seine Pforten öffnen wird, dann wird sich der Film über die Siegener Synagoge in der neu entstehenden Ausstellung wiederfinden und dauerhaft zur Verfügung stehen.

Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern.
Insbesondere ist hier der Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V.“ zu nennen. Von dort kommt der maßgeblichste Teil der finanziellen Unterstützung. Aber auch der Kreis Siegen-Wittgenstein, die Stadt Siegen und die Sparkasse Siegen haben nicht gezögert finanzielle Unterstützung zu leisten und bei der Werbung für die Veranstaltung mit zu tragen.
Nur auf diese Weise können solche Großprojekte gelingen. Danke, dass das möglich wurde!

Bei Fragen können Sie uns gerne unter cjz.siegen@t-online.de kontaktieren.
Gerne können Sie aber auch einen Blick auf die eigens für das Projekt entstandene Homepage werfen. Unter www.synagoge-siegen.de sind zahlreiche Informationen zum Projekt und zu den mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler zu finden sowie zur Geschichte des jüdischen Lebens in Siegen und im Siegerland:

  • warum sich jahrhundertelang Juden im Siegerland nicht aufhalten durften
  • warum Siegen und das Siegerland eine Hochburg der Judenfeindschaft und des Nationalsozialismus waren
  • warum sich erst 1884 eine jüdische Gemeinde in Siegen gründete
  • welche Siegener Persönlichkeiten ihre Teilnahme an der feierlichen Einweihung der Synagoge am 22. Juli 1904 verweigerten 
  • wie die Synagoge am 10. November 1938 zerstört wurde

Darüber hinaus bietet die Website eine ausführliche Zeittafel mit einem Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte des Siegerländer und des deutschen Judentums von 321 bis zur Gegenwart.

Sie möchten Werbung für die Veranstaltung machen?
Hier geht´s zum Plakat und Flyer:

Hier geht´s zum Flyer über die Veranstaltung:

Flyer Projekt virtuelle Synagoge Siegen_aktualisiert

Gerne können Sie ihn virtuell oder als Druck weiter verbreiten! Herzlichen Dank dafür!

Wir sehen uns am 09.11., in der Zeit zwischen 17 und 21.30 Uhr?
Wir freuen uns auf Sie!

PS: Ab 18 Uhr wird die Veranstaltung live über unseren YouTube-Kanal übertragen. Eine gute Möglichkeit für alle, die nicht vor Ort sein können!!! Hier der Link: https://youtu.be/G6MA6_Yk9dA .

 

Update 18.10.21:
Laut der aktuellen Coronaschutzverordnung ist der Zugang zur Veranstaltung mittlerweile von allen Seiten möglich! Im Flyer und auf den Plakaten wurde dies noch anders bekannt gegeben. Die Drucklegung der Daten liegt schon längere Zeit zurück.
Das Tragen einer medizinischen Maske und die Einhaltung des Mindestabstands werden empfohlen!

 

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Mittwoch, 10.11., 20.00 Uhr

„Die Judenbank“ – Volksstück für einen Schauspieler von Reinhold Massag (Theater Poetenpack)

Veranstaltungsort (Achtung – geändert!): Aula Gymnasium Stift Keppel

Veranstalter: Gebrüder-Busch-Kreis, Hilchenbach-Dahlbruch

Ordnung ist ein hohes Gut! Dies gilt nicht zuletzt in verbrecherischen Polit-Systemen. Auch Diskriminierung, Verfolgung und Mord müssen „ordentlich“ vor sich gehen, brauchen Anleitungen und Anweisungen, die zu befolgen sind, verlangen nach bürokratischem Handeln in hierarchischen Strukturen. Nach der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 erhalten immer mehr Park- und Ruhebänke in Deutschland Schilder mit der Aufschrift „Nur für Arier“. So wird auch die Lieblingsbank des schwer versehrten Dorfbewohners Dominikus Schmeinta eines Tages „dekoriert“. Allerdings – und so schafft der Autor die Grundlage der Groteske – steht auf dem Schild: „Nur für Juden“. Damit ist die Bank für Dominikus tabu, ihre Benutzung strafbar. Da Dominikus ein gesetzestreuer Bürger ist, fügt er sich der Anordnung. Aber er denkt nach: Wenn auf „seiner“ Bank nur Juden sitzen dürfen, dann will er eben Jude werden. Er schreibt an das „Rassehauptamt“, um „die Aufrechterhaltung seines Sitzgewohnheitsrechtes zu erbitten“. Er betont seine politische Harmlosigkeit und Zuverlässigkeit: „Ich tät den Führer schon auch unterstützen,…“. Auf seine Bank und das Ausruhen dort möchte er allerdings nicht verzichten! Ein grotesk-tragikomisches Geschehen entwickelt sich auf der Bühne. Es gibt viel Komik, Anlässe zu Lachen, das einem aber zuweilen im Halse stecken bleibt. Dem, der glaubt, dies alles sei „Geschichte“, ist nicht zu helfen!

„Die Judenbank“ beschreibt das Leben in einem kleinen Dorf in der deutschen Provinz unter der Naziherrschaft. In kurzen, witzigen und pointierten Anekdoten wird beinahe beiläufig über die alltägliche Korruption, Machtanmaßung, Denunziation und tödliche Gewalt im Dritten Reich berichtet.  Im Stück wird von einer verrückten Begebenheit, von Dummheit, Heuchelei und Bauernschläue erzählt. Die Geschichte von dem einfachen, schwer versehrten Dorfbewohner Dominikus Schmeinta, der eines Tages nicht mehr auf seiner Lieblingsbank sitzen darf, weil darauf ein Schild befestigt ist: „Nur für Juden”.  Dominikus versteht die Welt nicht mehr und beginnt, über die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Leben in seinem Dorf zu grübeln. Die tragikomische Pointe: Er ist einer, der Verbote und Gebote achtet. Und wenn auf seiner Bank nur ein Jude sitzen darf, dann will er eben Jude werden. Ein verlogenes Idyll, ein Dorf, in dem sich eine Epoche widerspiegelt, kritikloses Mitläufertum, der ganz gewöhnliche Faschismus.

Bänke mit der Aufschrift „Nicht für Juden“ waren einmal Realität in Deutschland und Ausdruck der antisemitischen Politik der Nationalsozialisten. Mit Mitteln der Groteske beschreibt der Autor, Reinhold Massag, die Begebenheiten rund um eine „Judenbank“ mit umgekehrter Aufschrift. Es gibt komische Momente, auch befreiendes Lachen, das einem manchmal jedoch im Halse stecken bleibt.  Lars Wild verkörpert nicht nur Dominikus Schmeinta, sondern schlüpft in die Rollen sieben weiterer Dorfbewohner.

Besetzung  Spieler: Lars Wild  Ausstattung: Bettina Plesser  Dramaturgie: Constanze Henning  Regie: Team

Der Spieler Lars Wild  *1969, Schauspiel-, Gesangs- und Tanzunterricht in New York, Zürich und Berlin / diverse TV-Produktionen / Engagements bei verschiedensten Theaterproduktionen, u.a. HB-Theatre New York, UBU-Theatre New York, Freies Theater München, Tiyatrom Berlin Amsterdam, Theatersport, Theater an der Angel Magdeburg, Max-Beckmann-Saal Berlin / diverse Gastauftritte an Berliner Bühnen und anderen Theatern in Deutschland und der Schweiz / drei Solostücke im Repertoire / seit 1999 beteiligt an zahlreichen Inszenierungen des Theaters Poetenpack: „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo, Improvisationstheater „Skatchmo“, „Geliebter Mars“ von Wilfried Happel, „Casablanca“ Film-PlaybackTheater, „Männerhort“ von Kristof Magnusson sowie „Zwei Herren aus Verona“, „Viel Lärm um nichts“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Ein Sommernachtstraum“, „Maß für Maß“, „Ende gut, alles gut“ und „Was ihr wollt“ von William Shakespeare sowie „Der Menschenfeind“ von Molière in der Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger

Karten: Geschäftsstelle Gebrüder-Busch-Kreis (02733-53350) oder unter www.proticket.de

 

 

 

 

 

 

 

 

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Mittwoch, 24.11., 19.00 Uhr (Veranstaltung fällt aus!)

Hauptinhalte der Weihnachtsbotschaft, die nicht in der Weihnachtsgeschichte stehen – von christlicher Botschaft und
jüdischer Geschichte

Was ist „die“ Weihnachtsgeschichte? Gibt es nur eine Geburtsgeschichte Jesu? Nein. Gibt es die wahre oder die „historisch-kritisch“ wirkliche? Die bekanntesten beiden sind bei uns im Lande wohl immer noch die in d. Evgl. Lukas 2 und Matthäus 2. Beide sind jüdische Geschichten, damals selbst noch keine „christlichen“. In welcher von beiden steht da zum Beispiel (neben anderem) jeweils was?

In Lk 2 verkündigt der Engel den Hirten auf dem Felde „große Freude, die dem ganzen Volke“ (also ganz Israel und nicht jedem) „widerfahren wird„. Was aber widerfuhr hernach dem Kinde namens Jesus und seinem Volke, dem Judentum durch Rom und sein späteres Christentum? Viel Kreuz und Leid bei wenig Freud durch jene.

Und in Mt 2 wird „der neugeborene König der Juden“ (später als „INRI“ von Rom gekreuzigt) gewollt in starker Analogie zur langen biblischen Geschichte Israels (nach ihr noch nicht am Ende) geschildert. Als Sohn Davids mit Stern (der Weisen von weither) und Flucht der jungen Familie vor dem Kindermörder Herodes nach Ägypten.

Ein Hauptinhalt in sog. „Weihnachtsbotschaften der beiden großen christlichen Kirchen“, ihrer Leader und Lieder auch in vielen Dorfkirchen, ist ganz sicher nach wie vor: „Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute„. Solches ist nach Horkheimer und Adorno (In: „Elemente des Antisemitismus / Grenzen der Aufklärung“) das „proton pseudos“ („Erzlüge“). Findet man von der sog. Menschwerdung Gottes in Jesus nun was in Lk 2 oder in Mt 2? Nein. So gut wie gar nichts.

Solchen Fragen und Fakten will sich der Vortrag so namentlich und intensiv wie möglich widmen. Spannend. Nicht nur „mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht„, „Heilignacht“ und wenn „am Weihnachtsbaume die Lichter brennen„. (Text Matthias Weissinger)

Der in Kooperation mit der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen geplante Vortrag von Pfr. i.R. Matthias Weissinger fällt Corona-bedingt leider aus. Wir bitten um Ihr Verständnis!
Das Manuskript zum Vortrag, das uns Herr Weissinger freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, finden Sie unter diesem Link:

https://eebsiegen.blogspot.com/2021/12/hauptinhalte-der-weihnachtsbotschaft_2.html

Das Archiv unserer Meldungen

Dies ist nur ein Archiv!
Wenn Sie unseren aktuellen Infos sehen möchten, klicken Sie [HIER]


Hier finden Sie unseren früheren „Aktuelles“-Berichte in einem Sammel-Post:

(mehr …)

Januar 2020

Unsere Veranstaltungen im Januar 2020

Montag, 20.01. bis Freitag, 24.01.

Zeitzeugenbesuch von Frau Dr. Michaela Vidláková (Prag)

In der Woche vom 20. bis 24.01. ist Frau Dr. Michaela Vidláková aus Prag wieder als Zeitzeugin zu Gast in Siegen. Als Kind musste sie mehrere Jahre ihres Lebens im Ghetto Theresienstadt verbringen. Insgesamt hält sie 10 Vorträge, hauptsächlich an Schulen.

Am Mittwoch, 22.01., 19 Uhr ist sie im Otto-Reiffenrath-Haus, Bahnhofstr. 3, Neunkirchen zu hören und
am Donnerstag, 23.01.,19.30 Uhr im Pfarrheim St. Marien, Häutebachweg 5, Siegen.
Diese beiden Veranstaltungen sind für die Öffentlichkeit bestimmt. Der Eintritt ist frei!

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Sonntag, 26.01., 15.30 Uhr

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

„Jüdische Familien aus Klafeld-Geisweid“
Grußwort: Bürgermeister Steffen Mues
Bildvortrag: Traute Fries
Vorstellung einer Broschüre
Ort: Ratssaal Rathaus Siegen, Markt 2
Mitveranstalter: Aktives Museum Südwestfalen e.V. und Universitätsstadt Siegen

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Montag, 27.01., 15.30 Uhr

Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus
      
Ansprachen: Bürgermeister Walter Kiß und Pfr. Jochen Ahl, Ev.-Ref. Kgm Krombach   
Mitwirkung: Jugendtreff Glonk und Schulchor der Grundschule Littfeld
Ort: Fred-Meier-Platz in Kreuztal-Littfeld, Grubenstraße 31
Mitveranstalter: Stadt Kreuztal

Februar 2020

Unsere Veranstaltungen im Februar 2020

Sonntag, 09.02., 15 Uhr 

„O! die Gaben, die ich habe, hat man nicht umsonst!“
Leben und Werk von Rahel Levin Varnhagen (1771-1833)

erzählt von Dr. Marlies Obier (Vortrag) und Werner Stettner (Rezitation)

Ort: Café Cucú, Hinterstr. 21 Siegen

 

 

Es war die Romantik, die Briefe als ihre besondere literarische, wie persönliche Lebens – Hinterlassenschaft schätzte.
Der lebendige Atem des Sprechens zog damit in das Schreiben ein, und eine Biografie wuchs zum Organismus aus Begegnungen.
Rahel Levin Varnhagens Briefe sind die literarische Fortsetzung ihres berühmten Berliner Salon – Gespräches. Dort trat mit den Menschen, die ihre Gäste waren, die ganze Welt durch die geöffneten Türen des Hauses ein. Weite und Offenheit waren im Salon gegen die persönlich erfahrene Enge als Frau und Jüdin ihrer Zeit gesetzt.
Nicht mehr Mann oder Frau, nicht mehr Jude oder Christ, nicht mehr Adliger oder Bürger – in ihrem Salon wurde die Vision bereits gelebt, dass einzig die Persönlichkeit eines Menschen zählt.

Text: Dr. Marlies Obier

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Dienstag, 18.02., 19.30 Uhr  

Die letzte Freiheit des Menschen – seine Haltung in jeder Situation selbst zu wählen –
Was ist jüdisch an der Existenzanalyse Viktor Frankls?

Referent: Bernward Teuwsen, Logotherapeut, Judaist, Dipl. Theologe

Ort: Haus der Kirche, Burgstraße 21, Siegen

 

Mitveranstalter: Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen
Psychotherapie vom Geiste her, so formuliert Viktor Frankl seinen Ansatz. In seiner Logotherapie gehe es um das Bewusstmachen von spezifisch menschlichen Eigenschaften. Diese zeigen sich für Frankl in den Fähigkeiten, in denen sich kein Mensch durch einen anderen vertreten lassen kann: nämlich in seinem Freisein zu etwas und seinem Verantwortlichsein für etwas. So setzt er an die Stelle des Willens zur Lust und des Willens zur Macht, den Willen zum Sinn als primäre Motivationskraft des Menschen. Logotherapie sei daher Überzeugungsarbeit hin zu einer lebensbejahenden Haltung. Hier stoßen wir auf Grundhaltungen der Jüdischkeit. Es geht nicht um eine Religion, sondern um eine verantwortete Haltung zum Mensch-sein, zum Mensch-werden.

Text: Bernward Teuwsen

März 2020

Unsere Veranstaltungen im März 2020

Sonntag, 01.03., 16 Uhr 

Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit
„Verwüstet. Verfallen. Wiederbelebt. Synagogen aus Polen und der Ukraine“

mit Fotografien von Eva Maria Kraiss (Michelbach a.d.Bilz)

Begrüßung: Werner Stettner (kath. Vorsitzender der CJZ Siegerland)
Grußworte: Bürgermeister Steffen Mues, stv. Landrätin Jutta Capito
Einführung in die Ausstellung: Eva Maria Kraiss

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag, 14-18 Uhr; Sonntag 11-13 und 14-18 Uhr
Die Ausstellung wird bis zum 22.03.2020 gezeigt.

Schirmherr der Woche der Brüderlichkeit: Landrat Andreas Müller

Ort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen

Mitveranstalter: Kultur Siegen

 

Galizien – einst als „galizisches Jerusalem“ bezeichnet – sowie Podolien, Wohynien, die Bukowina und weitere Regionen Polens und der Ukraine waren über Jahrhunderte hinweg von Juden bewohnt (in manchen Orten bis zu 70% der Bevölkerung). Diese prägten die Dörfer und Städte durch ihre Religion und Kultur. Während des Zweiten Weltkriegs jedoch machten die deutschen Besatzer deren Heimat zur Hölle. Männer, Frauen und Kinder wurden durch Massenexekutionen und in den Gaskammern der Vernichtungslager grausam ermordet. Zugleich wurden sie ihres Besitzes beraubt, die „Shtetl“ vernichtet und ihre Synagogen verwüstet, zweckentfremdet oder zerstört. Nur wenige Spuren der über Jahrhunderte hinweg prägenden jüdischen Kultur sind in den erwähnten Regionen noch erhalten. Eva Maria Kraiss, die sich seit Langem mit der Dokumentation jüdischer Spuren beschäftigt, fotografierte während ihrer Reisen 2016 – 2019 ehemalige Synagogen in Polen und in der Ukraine. Sie zeigt in über 90 Aufnahmen verwüstete und endgültig dem Zerfall preisgegebene Synagogen, aber auch sorgfältig restaurierte Gotteshäuser mit Inschriften und Malereien, die inzwischen zu Museen und Dokumentationsstätten umgenutzt wurden. Andere wiederum wurden nach dem Ende der Sowjetunion, 1991, an die kleinen jüdischen Gemeinden wie in Krakau, Lemberg, Kiew oder andernorts zurückgegeben und dienen nun wieder dem Gottesdienst und der Lehre. Der weitaus größte Teil der Synagogen wurde jedoch schon während des Krieges oder kurz danach zu Fabriken, Supermärkten, Kinos, Lager- oder Wohnhäusern umgenutzt. Auch in diesen Gebäuden sind noch Spuren der ehemaligen Gotteshäuser zu entdecken. Und so erzählt jede Synagoge ihre Geschichte und die ihrer einstigen, inzwischen meist ausgelöschten Gemeinde.   

Text: Eva Maria Kraiss

17.03.20: Die Ausstellungszeit musste leider, aus gegebenem Anlass, vorzeitig beendet werden!

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Sonntag, 08.03., 17 Uhr   

The Klezmer Tunes
Konzert mit Dimitri Schenker (Klarinette), Vadim Baev (Akkordeon) und
Igor Mazritsky (Violine)

Ort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen

Mitveranstalter: Kultur Siegen

Das Trio um den ehemaligen Eislauf-Profi Dimitri Schenker überwindet Genregrenzen und lädt ein zu einer spielfreudigen Reise über die Kontinente. Von leichtfüßigen Säbeltänzen über Csárdás und finnischer Polka spannt das Programm einen Bogen vom Jazz bis hin zu Filmmusik.
Eintritt frei (Spende erbeten).              

Text: Kultur Siegen

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Donnerstag, 19.03., 19 Uhr  

Erinnerung und Holocaust – Chancen, Grenzen, Grenzüberschreitungen

Vortrag von Dr. Jens Aspelmeier

Ort: Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen

 

Jede Generation erzählt die Vergangenheit neu. Dabei wird unser Geschichtsbild und die jeweilige Vermittlungspraxis in Schule, Museen und Gedenkstätten geprägt von Politik und Gesellschaft, von Wissenschaft und Medien. Aber wie entstehen unsere Geschichtsbilder und was beeinflusst unser Geschichtsbewusstsein? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Politik und Geschichte? Welche kontroversen Formen der Erinnerungskultur entstehen dabei? Und welche Aufgabe haben Schulen und Geschichtswissenschaft angesichts einer bisweilen provokanten Auseinandersetzung mit der Vergangenheit? Der Vortrag zeichnet Stationen und Formen einer Geschichte der Erinnerung nach und fragt anhand ausgewählter aktueller Beispiele nach einer Zukunft der Erinnerung im 21. Jahrhundert.

Dr. Jens Aspelmeier, Historiker und Seminarleiter für Gymnasium und Gesamtschule am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Siegen.

Text: Dr. Jens Aspelmeier

17.03.: Die Veranstaltung musste leider, aus gegebenem Anlass, abgesagt werden. Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

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Donnerstag, 26.03., 20 Uhr   

„Die Judenbank“ – Volksstück für einen Schauspieler von Reinhold Massag

Eine Produktion des Theaters Poetenpack aus Potsdam

Ort: Gebrüder-Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz 1, Hilchenbach-Dahlbruch

Eintritt: Balkon 24 €; Parkett 22 € / 20 € / 18 €; SchülerInnen/Studierende 10 €

 

Ordnung ist ein hohes Gut! Dies gilt nicht zuletzt in verbrecherischen Polit-Systemen. Auch Diskriminierung, Verfolgung und Mord müssen „ordentlich“ vor sich gehen, brauchen Anleitungen und Anweisungen, die zu befolgen sind, verlangen nach bürokratischem Handeln in hierarchischen Strukturen. Nach der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 erhalten immer mehr Park- und Ruhebänke in Deutschland Schilder mit der Aufschrift „Nur für Arier“. So wird auch die Lieblingsbank des schwer versehrten Dorfbewohners Dominikus Schmeinta eines Tages „dekoriert“. Allerdings – und so schafft der Autor die Grundlage der Groteske – steht auf dem Schild: „Nur für Juden“. Damit ist die Bank für Dominikus tabu, ihre Benutzung strafbar. Da Dominikus ein gesetzestreuer Bürger ist, fügt er sich der Anordnung. Aber er denkt nach: Wenn auf „seiner“ Bank nur Juden sitzen dürfen, dann will er eben Jude werden. Er schreibt an das „Rassehauptamt“, um „die Aufrechterhaltung seines Sitzgewohnheitsrechtes zu erbitten“. Er betont seine politische Harmlosigkeit und Zuverlässigkeit: „Ich tät den Führer schon auch unterstützen, …“. Auf seine Bank und das Ausruhen dort möchte er allerdings nicht verzichten! Ein grotesk-tragikomisches Geschehen entwickelt sich auf der Bühne. Es gibt viel Komik, Anlässe zu Lachen, das einem aber zuweilen im Halse stecken bleibt. Dem, der glaubt, dies alles sei „Geschichte“, ist nicht zu helfen!

 

Um 19 Uhr findet eine Einführung in das Stück statt. Freiwillig! Kostenlos!

„Die Judenbank“ beschreibt das Leben in einem kleinen Dorf in der deutschen Provinz unter der Naziherrschaft. In kurzen, witzigen und pointierten Anekdoten wird beinahe beiläufig über die alltägliche Korruption, Machtanmaßung, Denunziation und tödliche Gewalt im Dritten Reich berichtet. Im Stück wird von einer verrückten Begebenheit, von Dummheit, Heuchelei und Bauernschläue erzählt. Die Geschichte von dem einfachen, schwer versehrten Dorfbewohner Dominikus Schmeinta, der eines Tages nicht mehr auf seiner Lieblingsbank sitzen darf, weil darauf ein Schild befestigt ist: „Nur für Juden”.  Dominikus versteht die Welt nicht mehr und beginnt, über die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Leben in seinem Dorf zu grübeln. Die tragikomische Pointe: Er ist einer, der Verbote und Gebote achtet. Und wenn auf seiner Bank nur ein Jude sitzen darf, dann will er eben Jude werden. Ein verlogenes Idyll, ein Dorf, in dem sich eine Epoche widerspiegelt, kritikloses Mitläufertum, der ganz gewöhnliche Faschismus.

Bänke mit der Aufschrift „Nicht für Juden“ waren einmal Realität in Deutschland und Ausdruck der antisemitischen Politik der Nationalsozialisten. Mit Mitteln der Groteske beschreibt der Autor, Reinhold Massag, die Begebenheiten rund um eine „Judenbank“ mit umgekehrter Aufschrift. Es gibt komische Momente, auch befreiendes Lachen, das einem manchmal jedoch im Halse stecken bleibt.  Lars Wild verkörpert nicht nur Dominikus Schmeinta, sondern schlüpft in die Rollen sieben weiterer Dorfbewohner.

Besetzung: Spieler Lars Wild, Ausstattung Bettina Plesser, Dramaturgie Constanze Henning, Regie Team

Der Spieler Lars Wild  *1969, Schauspiel-, Gesangs- und Tanzunterricht in New York, Zürich und Berlin / diverse TV-Produktionen / Engagements bei verschiedensten Theaterproduktionen, u.a. HB-Theatre New York, UBU-Theatre New York, Freies Theater München, Tiyatrom Berlin Amsterdam, Theatersport, Theater an der Angel Magdeburg, Max-Beckmann-Saal Berlin / diverse Gastauftritte an Berliner Bühnen und anderen Theatern in Deutschland und der Schweiz / drei Solostücke im Repertoire / seit 1999 beteiligt an zahlreichen Inszenierungen des Theaters Poetenpack: „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo, Improvisationstheater „Skatchmo“, „Geliebter Mars“ von Wilfried Happel, „Casablanca“ Film-PlaybackTheater, „Männerhort“ von Kristof Magnusson sowie „Zwei Herren aus Verona“, „Viel Lärm um nichts“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Ein Sommernachtstraum“, „Maß für Maß“, „Ende gut, alles gut“ und „Was ihr wollt“ von William Shakespeare sowie „Der Menschenfeind“ von Molière in der Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger    

Text: Theater Poetenpack

17.03.: Die Veranstaltung musste leider, aus gegebenem Anlass, abgesagt werden.
21.04.: Zwischenzeitlich wurde ein Ersatztermin gefunden. Bitte halten Sie sich Dienstag, 10.11.20 fest!
Gleiche Zeit, gleicher Ort, gleiche Rahmenbedingungen.